Er soll Auskunft geben, seit wann das Land die Pläne der Bahn für den Flughafen kennt: Verkehrsminister Winfried Hermann. Foto: dpa

Bei der Misere um gestrichene Fernzüge nimmt die Landtagsfraktion den Verkehrsminister in den Blick.

Stuttgart - Die SPD-Fraktion im Stuttgarter Landtag will mit einem weiteren parlamentarischen Antrag zum mageren Fernzugangebot am Stuttgarter Flughafen dem Grünen-Verkehrsminister Winfried Hermann auf den Zahn fühlen. Das Angebot von werktags insgesamt nur sechs IC-Halten sei ein inakzeptabler Rückschritt, sagt SPD-Fraktionsvize Martin Rivoir. Der Ulmer Abgeordnete gilt als strenger Verfechter des Projekts Stuttgart 21. Die SPD wolle erfahren, seit wann Hermann die Bahnpläne für nur sechs IC-Halte kenne und was er gedenke, gegen den inakzeptablen Rückschritt für die geplante Verkehrsdrehscheibe zu tun.

Bei der SPD, die womöglich selbst bald in Berlin mitregiert, gab es bisher aus der Hauptstadt keinen Laut zum Stuttgarter Problem. Bei der CDU gibt es Protest. Acht Bundestagsabgeordnete aus der Region schrieben am Mittwoch besorgt an den DB-Vorstandschef Richard Lutz. Ihr Appell: nicht mit Überlegungen für wenige Zugstopps und für einen anderen Bahnhofsstandort am Flughafen die geplante Verkehrsdrehscheibe zu gefährden.

Seinen Einsatz für einen ICE-Halt am Filderbahnhof hat der Stuttgarter AfD-Bundestagsabgeordnete Lothar Maier versichert. Er rät der Flughafen GmbH, ihre Restzahlung an die Bahn für Stuttgart 21 als Druckmittel zurückzuhalten.