Der Angeklagte muss sich vor dem Oberlandesgericht in Stuttgart verantworten. Foto: dpa

Ein 20-Jähriger aus Waldshut-Tiengen muss sich von Montag an vor dem Oberlandesgericht Stuttgart verantworten. Er soll sich in Syrien dem IS angeschlossen haben und dort an Waffen ausgebildet worden sein.

Stuttgart - Ein mutmaßliches Mitglied der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus dem südbadischen Waldshut-Tiengen muss sich seit Montag vor dem Stuttgarter Oberlandesgericht verantworten. Dem 20 Jahre alten Deutschen wird vorgeworfen, Anfang 2015 nach Syrien gereist zu sein und sich dort den Terroristen angeschlossen zu haben.

Laut Anklage wurde er an Waffen ausgebildet und einer Kampfeinheit zugeteilt. Nur aus Sorge um den Gesundheitszustand seiner Mutter und auf Druck seines Vater habe er Syrien verlassen. Dem jungen Mann gelang die Flucht in die Türkei, wo er verhaftet wurde. Nach seiner Abschiebung wurde er auf dem Flughafen Stuttgart festgenommen.

Der 20-Jährige ist inzwischen auf freiem Fuß. Ihm wird die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zur Last gelegt. Im Prozess ist die Öffentlichkeit in weiten Teilen ausgeschlossen worden. Wenn sich der Angeklagte, seine Familie oder der Gutachter äußern, werde nicht öffentlich verhandelt, teilte das Oberlandesgericht mit. Auch Zeugen von Bundesnachrichtendienst und Bundeskriminalamt werden gehört. Das Verfahren ist bis 23. Dezember terminiert.