Im Jahre 1934 war der Fasanenhof noch ein ländliches Idyll. Foto: Stadtarchiv Leinfelden-Echterdingen

Zum Scherzen war wohl keiner aufgelegt, als Echterdingen am 1. April 1942 den Fasanenhof an Stuttgart abgab. Treibende Kraft hinter der Eingemeindung war der Stuttgarter Oberbürgermeister Karl Strölin, ein einflussreicher Nationalsozialist.

Fasanenhof/Leinfelden-Echterdingen - Schon vor dem Zweiten Weltkrieg war Stuttgart einer der bedeutendsten Industriestandorte Deutschlands. Doch die Kessellage erschwerte es damals wie heute, neuen Wohnraum in der Kernstadt zu schaffen. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden bereits im Jahr 1933 Feuerbach, Weil im Dorf, Mühlhausen und Zazenhausen der Landeshauptstadt einverleibt. Dort konnten Wohngebiete einfacher als im Kessel ausgewiesen werden. Und: „Eingemeindungen brachten faktisch einen Machtzuwachs des Oberbürgermeisters mit sich“, erklärt der Stadtarchivar von Leinfelden-Echterdingen, Bernd Klagholz.