Auch in Stuttgart und Region war es am Montagnachmittag und in der Nacht auf Dienstag ziemlich stürmisch. Es kam dennoch zu keinen größeren Schäden. Foto: dpa

Trotz heftiger Sturmböen zwischen 90 und 100 km/h scheint sowohl Stuttgart als auch die Region noch einmal glimpflich davongekommen zu sein. Und doch hatten die Einsatzkräfte einiges zu tun.

Stuttgart - Mit Böen zwischen 90 und 100 km/h suchte das Sturmtief "Ruzica" am Montag ganz Deutschland heim und sorgte insbesondere für eine stürmische Nacht. Die Schäden, die Ruzica aber am Montag und auch in der Nacht auf Dienstag mit sich brachte, bleiben sowohl in Stuttgart als auch in der Region relativ überschaubar.

So musste die Stuttgarter Feuerwehr laut einem Sprecher sturmbedingt in lediglich acht Fällen ausrücken. Die Einsätze beschränkten sich dabei auf das Sichern von Balkonverkleidungen oder das Bergen von umgestürzten Bäumen. In keinem der Fälle jedoch entstanden größere Sachschäden, ebenso wurde keine Person verletzt. Der Sprecher der Feuerwehr betonte, Stuttgart sei bei dem Sturm relativ glimpflich davon gekommen.

Ähnlich lautet auch die Bilanz der Stuttgarter Polizei. Insgesamt 41 Mal musste diese anrücken, die meisten Einsätze waren dabei durch umgefallenen Bauzäunen, Verkehrsschildern oder Schranken verschuldet. Nur eine Person wurde leicht verletzt, sie zog sich eine Verletzung am Fuß zu, nachdem sie gegen 13 Uhr im Bereich der Rotebühlstraße in der Stuttgarter Innenstadt unterwegs gewesen war und durch einen umfallenden Bauzaun getroffen wurde. Außerdem hatten sich gegen 18.30 Uhr wegen des Sturms Blechteile eines Daches in der Fuchseckstraße im Stuttgarter Osten gelöst, die drohten, herabzustürzen. Mithilfe von Sandsäcken konnte das Dach aber wieder gesichert werden.

Auch in der Region kam es zu keinen größeren Schäden

Auch in der Region kam es zu keinen größeren Schädern. Die Polizei aus dem Rems-Murr-Kreis meldete fünf Autounfälle, die durch Windböen oder umgefallene Bäume verursacht wurden. Während es in den meisten Fällen bei einem geringen Sachschaden geblieben ist, zogen sich bei einem der Unfälle zwei Personen leichte Verletzungen zu. Auslöser für den Unfall am Montagabend gegen 18.20 Uhr in Waiblingen war eine starke Windböe, die den Wagen eines 49-Jährigen erfasste und dessen Anhänger zum Umkippen brachte. Sowohl ein 28-jähriger Skoda-Fahrer, als auch eine 24-jährige Toyota-Fahrerin kollidierten mit dem Anhänger, der in den Gegenverkehr geraten war. Die beiden Wagen wurden durch den Unfall erheblich beschädigt und die beiden Fahrer leicht verletzt. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 15.000 Euro.

Ähnliches geschah auch einem 78-Jährigen Opel-Fahrer, der am Montagnachmittag gegen 14.15 Uhr in Aspach von einer starken Böe erfasst wurde, wodurch der Anhänger seines Wagens umgeworfen wurde. Der Anhänger geriet dadurch auf die Gegenfahrbahn und stieß dort mit dem entgegenkommenden Fahrzeug eines 66-Jährigen zusammen. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 6500 Euro.

Auch die Polizei aus Göppingen meldet zehn Einsätze, bei denen die Einsatzkräfte zwischen Montagnachmittag und -abend gefordert waren. Neben umgefallenen Bäumen, abgerissenen Ästen und losen Gegenständen, die durch die Luft gewirbelt wurden, kam es gegen 13 Uhr auf der Bundesstraße 10 auf Höhe von Uhingen zu einem Verkehrsunfall. Durch den starken Wind wurde eine Laterne umgeknickt, die in den linken Fahrstreifen geriet und dabei gegen den Wagen eines Autofahrers knallte. Niemand wurde verletzt.

Etwas ruhiger ging es unterdessen in den Landkreisen Böblingen, Ludwigsburg und Esslingen zu. Neben Bauzäunen und einem Dixi-Klo, das umgeblasen wurde sowie einem Zelt, das in Marbach weggeweht wurde, gab es dort laut Polizei keine größeren Sturmschäden zu verzeichnen, auch sind keine Personen durch den Sturm zu Schaden gekommen. Einzig in Böblingen kam es zu einem Sachschaden von 7000 Euro, nachdem ein hoher Baum in der Herrenalber Straße durch den Sturm entwurzelt wurde und auf drei geparkten Wagen gefallen ist. Die Feuerwehr musste daraufhin mit einer Säge dem Baum zu Leibe rücken und die betroffenen Fahrzeuge freischneiden.

Es soll weiterhin stürmisch bleiben

Wie der Deutsche Wetterdienst mitteilt, flachte der Wind nach den Orkanböen am Montag in der Nacht auf Dienstag ab. Ein neuerliches Sturmtief aus dem Norden Frankreichs aber bringt im Laufe des Dienstags erneut stürmischen Wind mit bis zu 90 km/h mit sich. Während auf dem Feldberg mit Sturmböen von bis zu 130 km/h gerechnet wird, bleibt es in den tieferen Lagen etwas ruhiger. Für die Bereiche Karlsruhe und Feldberg hat der Wetterdienst sogar eine Unwetterwarnung herausgegeben - und warnt dabei ausdrücklich vor Sturmschäden. Es bestehe „extreme Gefahr durch umherfliegende Gegenstände und umstürzende Bäume.“ Zudem sei mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Zusätzlich zum Wind soll nun auch starker Regen hinzukommen, der ab Dienstagnachmittag ununterbrochen vom Himmel kommt. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 13 Grad in Karlsruhe und einem Grad auf dem Feldberg.