Jetzt gibt es eine beeindruckende Chronik zu den Ausschreitungen im US-Kapitol. Foto: dpa/Manuel Balce Ceneta

Ein US-amerikanisches Investigativportal an sich an der Rekonstruktion der Ereignisse um das Kapitol am 6. Januar versucht und aus 500 Videos eine Chronologie geschnitten. Das Ergebnis zeigt auch, wie detailliert historische Ereignisse heutzutage dokumentiert werden können.

Washington - Es sind keine schönen Bilder: Als fanatische Trump-Anhänger am 6. Januar das Kapitol erstürmten, erschrak die ganze Welt. Der Oberkörperfreie mit den Büffelhörnern war auf einen Schlag weltbekannt, das Datum wird auf immer mit ihm, ob beabsichtigt oder nicht – in Verbindung gebracht werden.

Große Geschehnisse bleiben häufig mit großen Bildern im kollektiven Gedächtnis haften, wenn jemand zur rechten Zeit am rechten Ort den Auslöser gedrückt hat; bei dem Sturm aufs Kapitol ist das unzählige Male geschehen. Das US-amerikanische Investigativportal ProPublica hat den visuell beeindruckenden Versuch unternommen, die Ereignisse aus 500 Videos zu rekonstruieren und chronologisch zu sortieren.

Hier geht es zum Videoportal von ProPublica.

An das Videomaterial kamen die Investigativjournalisten auf verschlungenen Pfaden: Das Material stammt aus dem nach den Ausschreitungen abgeschalteten sozialen Netzwerk Parler, das stark von radikalen Trump-Unterstützern genutzt wurde und die die Filmaufnahmen dort hochluden. Insgesamt habe ProPublica laut eigenen Angaben sogar Zugriff auf 2500 Videos gehabt, aber eine Auswahl getroffen und nach Relevanzkriterien auch aussortiert. Die Videos auf Parler, die Hacker erbeuteten, wurden außerdem US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden zu Ermittlungszwecken weitergeleitet.