Nick Woltemade saß am Freitagnachmittag auf dem Pressepodium vor dem Finale der U-21-EM. Logischerweise gab es Fragen zum FC Bayern – die der Stürmer unbeantwortet ließ.
Der Herr, der die Veranstaltung im Auftrag der Uefa begleitete, versuchte gleich zu Beginn, für Klarheit zu sorgen. „Nur Fragen zur U-21-EM“, sagte er und leitete damit ein eher unrühmliches Schauspiel ein. Denn: Zu Gast bei der Pressekonferenz vor dem EM-Endspiel (Samstag, 21 Uhr) gegen England war nicht nur der deutsche Trainer Antonio di Salvo. Sondern auch Nick Woltemade.
Der stand in den Turniertagen in der Slowakei sowieso schon im Fokus – wegen seiner Leistungen. Seit Donnerstagabend hat sich das potenziert, weil herauskam, dass sich der Angreifer des VfB Stuttgart mit dem FC Bayern auf einen Wechsel geeinigt haben soll. Nun also berechtigte Fragen genau dazu zu unterbinden – mindestens seltsam und realitätsfern.
Logischerweise versuchten die Kollegen vor Ort in Bratislava dennoch, Nick Woltemade eine Antwort zu den aktuellen Geschehnissen zu entlocken. Seine Antwort auf eine recht klar gestellte Frage zum Transfer-Thema: „Auf das Spiel freue ich mich sehr.“ Dann wurde der Stürmer nach einem angeblichen Gespräch mit dem Bayern-Trainer Vincent Kompany gefragt. Woltemade entgegnete: „Das ist leider auch keine Frage zum Spiel.“ Zwischendurch hatte der Uefa-Mann nochmals auf die eigenartigen Spielregeln hingewiesen.
Auch Antonio di Salvo wollte nicht über die möglichen Auswirkungen des Woltemade-Wirbels sprechen. „Ich kümmere mich um 23 Spieler und das Finale – alles andere ist mir wurst“, sagt der Coach. Wenig später war die Pressekonferenz beendet. Jene mit Nick Woltemade. Aber ohne Antworten auf die wirklich wichtigen Fragen.