Der Stürmer Deniz Undav macht die größte Formkrise in seiner Zeit beim VfB durch. Seit sieben Bundesligaspielen hat der 28-Jährige nicht mehr getroffen. Gegen Leverkusen am Sonntag dürfte er daher aus der Startelf fallen.
Geht es um die Anzahl der geschossenen Bundesligatore, dann ist Deniz Undav beim VfB Stuttgart derzeit nur die Nummer drei. Denn die Stürmerkollegen Ermedin Demirovic (9 Bundesligatreffer) und Nick Woltemade (8 Tore) rangieren vor dem 28-Jährigen, der weiterhin bei 7 Toren liegt.
Auch gemessen an der Einsatzzeit belegt Undav inzwischen den dritten Platz. Denn während Woltemade alle 134 Minuten und Demirovic alle 144 Minuten treffen, benötigt Undav in dieser Spielzeit 177 Minuten für ein Tor – mit klar sinkender Tendenz: Zuletzt war dem für 27 Millionen Euro vom Premier-League-Club Brighton Hove & Albion an den Neckar gelotsten Angreifer am 4. Februar der 1:0-Siegtreffer im Pokal-Viertelfinale gegen den FC Augsburg gelungen.
In der Bundesliga ist Undav, der zuletzt beim 4:0 gegen den SC Freiburg in der 80. Minute zum Endstand traf, derweil seit sieben Begegnungen torlos. „Ich stecke gerade in einer Flaute“, sagte Undav nach dem 1:3 im bis dato letzten Heimspiel des VfB gegen den FC Bayern München.
Am vergangenen Wochenende in Kiel wurde der deutsche Nationalspieler (5 Länderspiele/3 Tore) bereits zur Halbzeit aus der Partie genommen, woran sich ablesen lässt, dass der Trainer Sebastian Hoeneß sehr unzufrieden mit dem Auftritt des Stürmers gewesen ist. Denn Hoeneß wechselt für gewöhnlich nur ganz selten vor dem 60. Spielminute aus.
Mit Blick auf das schwere Heimspiel an diesem Sonntag (19.30 Uhr) gegen den Doublesieger Bayer Leverkusen, der am Dienstagabend im Duell mit dem FC Bayern (0:2 im Rückspiel nach 0:3 im Hinspiel) aus der Champions League ausgeschieden ist, droht Deniz Undav nun die Ersatzbank. Denn vieles deutet darauf hin, dass der gebürtige Bremer seinen Platz in der Startformation an Ermedin Demirovic verliert.
Lange hatte der ehemalige Kapitän des FC Augsburg im internen Duell das Nachsehen gehabt – doch das dürfte sich nun ändern. Auch, weil Demirovic in Kiel in Unterzahl der Treffer zum 2:2-Endstand gelungen war. „Ich bin nicht gekommen, um nach der ersten schwierigen Phase gleich den Abgang zu machen und einen neuen Verein zu finden“, sagte der Kämpfer Demirovic zu seiner Zukunft beim VfB. Neben ihm ist mit Nick Woltemade der Mann der Stunde bei den Stuttgartern gesetzt.
Zudem ist mit El Bilal nach überstandenem Mittelfußbruch ein weiterer Stürmer wieder fit – und hofft als Leihgabe von Atalanta Bergamo auf Spielzeit, um sich für bei den Stuttgartern für eine weitere gemeinsame Zukunft zu empfehlen.
Derweil rückt Undav verstärkt in die Kritik. Nach den Ursachen für das Leistungstief des bei den Fans enorm beliebten Spielers wollte auch Fabian Wohlgemuth forschen: „Darüber werden wir diskutieren müssen, das werden wir mit ihm besprechen“, sagte der VfB-Sportvorstand: „Die Trainingswoche war gut. Dass es in den letzten Wochen in den Spielen nicht so überzeugend wirkt, daran müssen wir mit ihm zusammen arbeiten.“
Es wird also ein wenig ungemütlicher für Deniz Undav, der Ende des vergangenen Jahres unter anderem sechs Bundesligaspiele wegen eines Muskelfasserisses im Oberschenkel verpasst hatte – und der seither nicht komplett austrainiert und ein wenig uninspiriert wirkt. An die fantastischen Zahlen aus der vergangenen Spielzeit kommt der Shootingstar der Vorsaison daher nicht im Ansatz ran: Da stand Undav nach Saisonschluss bei 18 Toren und zehn Vorlagen.