Klaus Luhmann (VVF von links), Torsten von Appen und Sven Krüger Foto: Jacobs

Sie hoffen, dass das Programm Studydeal auch in Vaihingen zum Erfolg wird: Klaus Luhmann vom Verbudn Vaihinger Fachgeschäfte, Torsten von Appen von der Wirtschaftsförderung und Sven Krüger vom Bund der Selbstständigen.

Vaihingen - Es wäre eine absolute Katastrophe, wenn wir das jetzt vermasseln“, sagt Ingo Vögele, der Pressesprecher des Verbundes Vaihinger Fachgeschäfte (VVF). 50 teilnehmende Unternehmen aus Vaihingen – das sei das absolute Minimum, um das Projekt Studydeal im Oktober zu starten. „Bis jetzt wollen lediglich 38 Geschäfte mitmachen“, zählt Vögele auf – nur ein Zehntel derer, die im Bezirk potenziell in Frage kommen. „Das ist zu wenig.“ Denn es müssen mindestens 3000 Euro zusammenkommen, um die Startkosten des Projekts zu decken. Einfach die Gebühr zu erhöhen, ist für Vögele keine Option. „Wir wollen den Studenten ein attraktives Angebot machen. Das geht nicht, wenn nur 38 Geschäfte teilnehmen.“

Studenten enger an die Vaihinger Geschäfte binden

Deswegen warben er und Klaus Luhmann, der Vorsitzende des VVF, Sven Krüger vom Vaihinger Bund der Selbstständigen (BDS) und Stadtteilmanager Torsten von Appen am Dienstagabend bei einer Informationsveranstaltung zum Studydeal noch einmal für das Projekt.

Die Idee ist, die Studenten vom Vaihinger Campus enger an die Geschäfte in Bezirk zu binden. Das sei den Einzelhändlern in Plieningen und Birkach gelungen, sagt von Appen. Dort ist Studydeal vor einem Jahr gestartet, 42 Händler machen mit. „Viele von ihnen, sei es der Bäcker oder das Schreibwarengeschäft, haben neue Kunden gewonnen und machen mehr Umsatz.“ Wichtig sei es nicht, den Umsatz mit den Lockangeboten zu steigern. „Die sind nur der Türöffner. Wichtig ist, dass die Studenten den Weg zu ihnen in den Laden finden.“ Denn sie kommen in der Regel von außerhalb und kennen die Händlerschaft vor Ort nicht. Von Appen glaubt: „Wer im Internet nicht existiert, ist für Studenten unsichtbar.“ Denn diese bewegten sich immer stärker in einem virtuellen Umfeld. Deswegen sind die Angebote unter www.studydeal-hohenheim.de online zu finden.

An der Uni Hohenheim funktioniert es bereits

„Die Uni Hohenheim ist viel kleiner“, sagt von Appen: 14 000 Studenten und 3000 Uni-Mitarbeitern im Stadtbezirk Plieningen stehen auf dem Campus Vaihingen allein 24 000 Studenten gegenüber. An der Hochschule der Medien (HdM) studieren 4000, von der Uni Stuttgart sind etwa 20 000. „Der Stadtbezirk Vaihingen ist dreimal größer als Plieningen. Wie kann es sein, dass wir keine 50 Händler zusammenbekommen?“, fragt er. „Die Universitäten sind eigentlich werbefrei, aber mit Studydeal kommen wir rein“, sagt von Appen. Das Thema müsse jetzt angegangen werden – nicht erst, wenn Quartiere wie das Milaneo, das Bülow- oder das Postquartier in der Innenstadt eröffnen.

Eine kurze Umfrage am Dienstagabend ergab, dass sich einige Einzelhändler bereits Gedanken gemacht haben, auch solche, deren Geschäft auf den ersten Blick wenig mit Studenten zu tun hat. Albin Zierer, Inhaber von Iffland Hören, will den Studenten keine Hörgeräte anbieten– dafür aber Rabatt für Gehörschutz. In einem anderen Geschäft, das Ware für Senioren anbietet, haben Studenten nach günstigen Trolleys für den Einkauf gefragt. Wenn sich womöglich jeder Student das Design seines Trolleys selbst zusammenstellen könne, „dann ist das doch ein Angebot“, findet die Inhaberin – und Quartiermanager Torsten von Appen nickt.

Abkommen mit der HdM, Gespräche mit der Uni Stuttgart

Auch die HdM, mit der es bereits ein Abkommen zum studydeal gibt, hat Interesse an der Kooperation. „Wir stehen im Wettbewerb, auch wir müssen schauen, dass wir für unsere Studenten attraktiv bleiben“, sagt Peter Marquardt von der HdM. Da man in Vaihingen sei, wolle man auch mit den Vaihinger Händlern zusammenarbeiten.

Bis zum 23. August wurde die Frist verlängert. Bis dahin können sich nun noch weitere Geschäfte melden. Leicht wird das nicht. „Geben Sie mir ihre E-Mail-Adresse“, bat Vögele auf der Veranstaltung eine Besucherin. „Ich habe doch keine“, war die Antwort. Immerhin: der Sohn der Dame konnte damit dienen.