In „Studio Goes Politics“ nimmt Kabarettistin Stephanie Biesolt politische und gesellschaftliche Themen ins Visier. Am 31. Januar 2025 feiert die zweite Ausgabe der Reihe im Stuttgarter Studio Theater Premiere.
Pünktlich zu Ampel-Aus und US-Wahlergebnissen startete das Stuttgarter Studio Theater im November 2024 mit einem neuem Politkabarettformat: „Studio Goes Politics“. Unter Kabarettistin Stephanie Biesolt werden politische Diskurse, Exkurse und Kontroversen unserer Zeit entlarvt und der Raum für Diskussionen geöffnet. Das Format entstand unter der neuen künstlerischen Leitung von Nadine Klante und Daniela Urban – es soll das Profil des Studio Theaters schärfen, es ein Stück mehr in der Gesellschaft positionieren, inhaltliche Auseinandersetzungen auf eine neue Ebene führen.
Stephanie Biesolt als Idealbesetzung
Daniela Urban, Leiterin des Studio-Theaters, schwärmt, als sie über das Projekt spricht, ihre Begeisterung ist in jedem Wort hörbar. Das Format sei etwas ganz Besonderes, sagt sie. Warum? Das liege zum einen an der Besetzung durch Stephanie Biesolt. „Sie ist unfassbar recherchewütig, ein Programm für ‚Studio Goes Politics’ dauert nahezu drei Monate in der Vorbereitung“, erzählt Urban. „Dabei schafft sie es nicht nur, Themen verständlich aufzubereiten, sondern ist zugleich auch noch wahnsinnig witzig. Sie kommt aus dem Ruhrpott und hat eine richtige Kodderschnauze“, sagt die 47-Jährige lachend und fügt hinzu: „Ich bin unglaublich froh, dass wir sie für das Projekt gewinnen konnten.“
Biesolts Beharrlichkeit und Wissbegier ist auch im Gespräch spürbar: „Ich möchte nicht irgendetwas wiedergeben, was ich mir schnell zusammengesucht habe. Ich möchte das zeigen, was ich in einer intensiven Recherche herausgefunden habe, spannende Gedanken, vielleicht auch philosophische Vorgänge, die etwas in mir aktiviert haben“, erzählt sie. Sie möchte gegen Oberflächlichkeit ankämpfen. Es gehe um Klarheit, um Raum für eigene Meinung, aber natürlich auch um Unterhaltung.
Große Lust an der Debatte
Jeder Abend bietet überdies die Möglichkeit zum diskursiven Austausch im Anschluss. Dieser Austausch, sagt Daniela Urban, werde rege angenommen. Das erste Programm im November thematisierte die Sprache und Orientierung der AfD. „Irgendwann mussten wir die Diskussion abbrechen. Einfach aus zeitlichen Gründen, der Austausch war so intensiv. Sonst hätten die Leute noch bis ein Uhr nachts weiter diskutiert“, sagt sie. Aber in Zeiten, in denen Wahrheit immer mehr zu einer Glaubenssache werde, sei solch eine Debatte natürlich goldwert, fügt sie hinzu.
Im kommenden zweiten Teil spricht Biesolt nun gemeinsam mit ihrer Spielpartnerin Sabine Bräuning über das Thema Abschiebung. Dabei sollen vor allem die emotionalen Fragen und Fakten rund um das Thema im Zentrum stehen: Wie läuft so eine Abschiebung eigentlich ab? Wer sind die Menschen, die Deutschland verlassen müssen? Und was bedeutet das alles eigentlich für uns als Gesellschaft, für unsere Demokratie und unsere Rechte? Es kann ein spannender Abend werden an diesem Freitag, 31. Januar. Beginn ist um 20 Uhr.
Die Termine
31. Januar
„Studio goes Politics – Und Tschüss? Wir müssen endlich im großen Stil über Abschiebung reden“ ist am 31. Januar 2025 im Stuttgarter Studio Theater zu sehen. Kartenreservierungen sind unter www.studiotheater.de möglich.
5. März
Auch der nächste Termin in der Reihe „Studio Goes Politics“ steht schon – am Mittwoch, 5. März, heißt das Thema um 20 Uhr: „Burst the Bubble – Bitte einmal raus aus der Filterblase“. Worum es geht? Mit ihrer Spielpartnerin Sabine Dotzer blickt Stephanie Biesolt auf die Veränderung der Gesprächskultur. Zentrale Fragen sollen sein: „Warum haben Menschen das Vertrauen in etablierte Medien verloren? Wie nutzen Autokrat*innen diese Echo-Kammern für ihre Agenda? Wer profitiert vom derzeitigen Zustand finanziell? Und wie finden wir wieder zueinander? Wie kommen wir zurück zu einer gemeinsamen Gesprächsgrundlage? Können wir unsere Demokratie vor dieser neuen Art der Auseinandersetzung schützen?“.