Der baden-württembergische Handelsverband beobachtet einen Trend weg vom Online-Handel Foto: dpa

Für den baden-württembergischen Handelsverband gibt es zur Abwechslung mal gute Nachrichten: Die Deutschen kaufen Kleidung und Schuhe am liebsten im Einzelhandelsgeschäft.

Stuttgart - In den vergangenen Jahren hat der Siegeszug der Online-Läden den stationären Händlern immer mehr Sorgen bereitet. Jetzt kommt eine Studie der Managementberatung Porsche Consulting, die den Stuttgarter Nachrichten vorab vorliegt, zu dem Schluss: Die Deutschen kaufen Kleidung und Schuhe am liebsten im Einzelhandelsgeschäft – nur jeder Zehnte kauft eher online.

Einer der Gründe ist, dass Kunden mit ihrem Online-Kauf oft unzufrieden sind. Während nur neun Prozent der Kunden manchmal einen Kauf im Geschäft bereuen, sind es im Online-Handel 40 Prozent. Dabei sind Baden-Württemberger besonders kritisch: 49 Prozent der Kunden aus dem Land sind mit den im Netz gekauften Produkten bisweilen unzufrieden.

„Es gibt einen Trend zurück zum stationären Handel“, sagt Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des baden-württembergischen Handelsverbands (HDE). Die stationären Händler hätten ihren Service durch die Konkurrenz aus dem Internet in den vergangene Jahren deutlich ausgebaut. Nicht vorhandene Ware könne schnell nachbestellt werden und auch beim Umtausch sind die Händler kulanter geworden. Besonders Kunden über 60 schätzen die Hilfe des Verkaufspersonals (76 Prozent).

97 Prozent der Baden-Württemberger finden es wichtig (47 Prozent) oder sehr wichtig (50 Prozent), die Kleidung und Schuhe direkt anprobieren und mitnehmen zu können. Besonders sensibel sind Schwaben bei teuren Produkten. 94 Prozent sagen, dass sie sich so etwas eher im Geschäft kaufen (Bayern: 87 Prozent).