Das RKI hat gemäß einer Studie bei rund 92 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland Antikörper gegen Sars-Cov-2 nachgewiesen. (Symbolbild) Foto: imago images/Ralph Peters/Ralph Peters via www.imago-images.de

Jeder zehnte Erwachsene in Deutschland hat sich in knapp zwei Jahren Pandemie bis Ende 2021 mit dem Coronavirus infiziert. Für die Studie wurden über 11.000 Menschen untersucht.

Bis zum Jahreswechsel 2021/22 hat sich gemäß einer Studie geschätzt rund jeder zehnte Erwachsene in Deutschland mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert. „Diese relativ niedrige Infektionsquote nach einer etwa zweijährigen Pandemiedauer ist als Erfolg der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu werten“, steht in einem Überblick zur Studie „Corona-Monitoring bundesweit - Welle 2“. Die Studie wurde vom Robert Koch-Institut (RKI) und dem Sozio-oekonomischen Panel am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung durchgeführt. Diese Ergebnisse sprechen laut den Autoren dafür, weiterhin einen Fokus auf den Ausbau des Impfschutzes zu legen, insbesondere in Hinblick auf die Auffrischimpfungen.

Die Untersuchung beruht auf einer zufälligen Stichprobe, Teilnehmer ab 14 Jahren sollten hierfür eine Trockenblutprobe einschicken und wurden zum Impf- und Infektionsstatus befragt. Es haben sich rund 11.160 Menschen aus 6760 Haushalten beteiligt. Der großer Teil der Blutproben stammt aus dem November und Dezember 2021. Die Daten beziehen sich somit auf die Zeit, als die Delta-Welle am Abklingen und Omikron gerade ansteigend war. Die Millionen von Infektionen, die Omikron seitdem hervorgerufen hat, sind in der Studie nicht berücksichtigt.

91 Prozent der Erwachsenen sind grundimmunisiert

Die Kriterien für einen guten Schutz vor schwerer Covid-Erkrankung sehen die Autoren zum Jahreswechsel bei 30,7 Prozent der Erwachsenen erfüllt. Bei ihnen habe zumindest eine zweimalige Impfung und ein weiterer Antigenkontakt nachgewiesen werden können. Dieser Einteilung liegen Angaben der Ständigen Impfkommission (Stiko)zugrunde: Demzufolge könne ein guter Schutz vor schwerer Erkrankung erst durch dreimalige Impfung oder eine Kombination von Impfungen und Infektion erlangt werden. Als grundimmunisiert werden 90,5 Prozent der Erwachsenen eingestuft, maßgeblich hierfür sind mindestens zwei Antigenkontakte.

Bestimmte Antikörper gegen Sars-CoV-2 (IgG) waren zum Zeitpunkt der Untersuchung bei geschätzt 92 Prozent der Erwachsenen nachweisbar, wie weiter aus dem Schreiben hervorgeht. Zum allergrößten Teil gehe dies auf Impfungen zurück. Der hohe Anteil ist nach RKI-Angaben aber nicht gleichzusetzen mit Immunität in der Bevölkerung: Aus dem positiven Antikörperstatus allein könne die Ausprägung eines Schutzes gegen Infektion und Erkrankung sich aber nicht ableiten lassen, hieß es. Das Institut sieht in den Ergebnissen jedoch die Daten aus dem eigenen Impfquotenmonitoring bestätigt.

Weitergehende Analysen zu den Daten, etwa differenziert nach Regionen und sozialer Lage, sind nach RKI-Angaben vorgesehen und sollen im Laufe des Jahres veröffentlicht werden. Die Studie wurde im Rahmen der Langzeitstudie „Leben in Deutschland“ durchgeführt.