Die meisten Deutschen stoßen zusammen ins neue Jahr an. Foto: dpa/Barbara Gindl

In die Knallerei an Silvester steckt manch einer richtig viel Geld. Andere plädieren für Verzicht. Ob Feuerwerk oder nicht, die allermeisten Deutschen feiern gemeinsam ins neue Jahr.

Berlin - Während viele Menschen gesellig, laut und feuchtfröhlich das neue Jahr einläuten, ist es bei einigen ruhiger: Jeder zehnte Erwachsene in Deutschland verbringt Silvester alleine. Das geht aus einer repräsentativen YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor.

37 Prozent der Befragten gaben an, den Jahreswechsel „mit Partner(in)“ zu feiern, ein Drittel feiert demnach „mit Familie“, knapp jeder Vierte „mit Freunden und Bekannten“. Mehrfachantworten waren möglich. Besonders hoch ist der Anteil der Alleinfeiernden mit 13 Prozent bei Menschen über 55 Jahre.

Silvesterfeuerwerk spaltet die Gesellschaft

Am Samstag begann der Verkauf von Böllern und Raketen - allerdings erklärten manche Supermärkte, sie verzichteten dieses Jahr auf den Verkauf von Feuerwerk. Das Thema Silvesterfeuerwerk spaltet die Gesellschaft. Während die einen nicht genug bekommen können, sind viele andere einfach nur genervt. Einer weiteren YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur zufolge gibt jeder Zehnte für seine Silvesterböllerei durchschnittlich 50 Euro und mehr aus.

Für den Jahreswechsel 2019/2020 erwartet der Verband der pyrotechnischen Industrie 133 Millionen Euro Umsatz - ungefähr so viel wie im Vorjahr. Die Deutsche Umwelthilfe warb indes dafür, für saubere Luft auf den Kauf von Feuerwerkskörpern zu verzichten. Am Krach der Knaller stören sich 43 Prozent der YouGov-Befragten. Mehr als drei Viertel sehen darin zudem eine Gefahrenquelle.

In mehreren deutschen Städten gibt es in diesem Jahr wieder Böllerverbotszonen zum Schutz der Bewohner und der Altstädte. So ist das Knallen unter anderem rund um den Kölner Dom und in Teilen Berlins verboten. In der Hauptstadt soll es rund um das Brandenburger Tor die größte Silvesterparty des Landes geben. Seit Donnerstag laufen die Aufbauarbeiten rund um die Feiermeile. Angekündigt haben sich unter anderem die Boygroup East 17, Schlagerstar Frank Zander und die schwedische Rockband Mando Diao.

Zwischenfälle mit Böllern

Auch in diesem Jahr begannen schon Tage vor Silvester die Zwischenfälle mit den Böllern. Im niedersächsischen Brake etwa brannte der Container eines Sonderpostenmarktes voller Feuerwerkskörper aus. Anwohner schreckten in der Nacht gegen 1.30 Uhr hoch, weil ununterbrochen Feuerwerk zündete.

Wie die Polizei mitteilte, lockte das Spektakel zahlreiche Schaulustige an, so dass vor dem Löschen des Containers erst einmal der Bereich weiträumig abgesperrt wurde. Den Schaden durch das vorzeitige Abbrennen der Feuerwerkskörper schätzte die Polizei auf etwa 12 000 Euro.

Im sächsischen Meißen sprengten unbekannte Täter mit Böllern einen Zigarettenautomaten. Die Wucht der Explosion sei in der Nacht zum Sonntag so groß gewesen, dass Geräteteile, Zigaretten und Geld bis zu 15 Meter weit flogen, teilte die Polizei mit.

In Dänemark sind Feuerwehrleute beim Löschen eines Brandes mit Feuerwerkskörpern beschossen worden. Ein Feuerwehrmann sei bei dem Vorfall in der Kopenhagener Vorortgemeinde Brøndby am Sonntag unter dem Auge von einem Splitter getroffen worden, sagte ein Polizeisprecher dem dänischen Fernsehsender TV2.