30 Millionen Deutsche geben an, ein Hobby zu haben, für das sie „Feuer und Flamme“ sind. Foto: dpa

Eine Studie zeigt, wie Hobbys entstehen und warum sie für viele Menschen so wichtig sind.

Stuttgart - Sie stehen hoch im Kurs: 30 Millionen Deutsche geben an, ein Hobby zu haben, für das sie „Feuer und Flamme“ sind. Durchschnittlich geben sie im Jahr fast 1000 Euro dafür aus und bleiben ihm lange treu. Das hat das Allensbacher Institut für Demoskopie herausgefunden.

Für die Erhebung wurden bundesweit mehr als 1200 sogenannte Hobbyisten interviewt und weitere 7400 online befragt. Ein Ergebnis: Klettern und Bergsteigen sind in Süddeutschland beliebter als im Rest der Republik. Baden-Württemberger und Bayern nannten diese beiden Freizeitbeschäftigungen fast doppelt so häufig wie Befragte aus anderen Bundesländern als ihre Lieblingsbeschäftigung.

Der Umfrage zufolge lässt mehr als die Hälfte der Befragten ihr Hobby „einfach nicht mehr los“. Hingegen gaben sich elf Prozent der Befragten als Hobbymuffel zu erkennen, die sich für „kaum etwas“ leidenschaftlich interessieren. Möglicherweise weil ihnen dazu das passende soziale Umfeld fehlt. Bei der Entstehung von Hobbys spielt das nämlich eine große Rolle: 60 Prozent der Befragten gaben an, von Familienmitgliedern oder Freunden angesteckt worden zu sein. Mediale Einflüsse spielen eine geringere Rolle: Nur jeder Vierte sagte, er sei durch Medien auf sein Hobby gestoßen.

Woher der Impuls zur neuen Freizeitgestaltung auch immer kommen mag, die Motivation hinter einem Hobby ist bei vielen Menschen die gleiche: Entspannung und Ablenkung. So gaben 70 Prozent aller Fitness-Begeisterten an, bei ihrem Hobby richtig gut entspannen zu können. Andere, wie Surfer oder Wohnwagen-Fans, verbinden mit ihrem Hobby vor allem Freiheit.

Beziehung kein Grund, Hobby zu beenden

Die Gesellschaft ist zwar schnelllebig, „Hobbyisten“ sind jedoch treue Seelen: Durchschnittlich gehen sie ihren Hobbys seit 18 Jahren nach. 48 Prozent haben heute noch immer dieselben Interessen wie vor 20 Jahren. Auch Beziehungen sind für die allermeisten kein Grund, ein Hobby zu beenden. Nur sechs Prozent mussten schon mal wegen der Partnerwahl die Freizeitgestaltung ändern. Selbst wenn ein Hobby über mehrere Jahre hinweg brachliegt, halten sich 90 Prozent der Befragten mit Fachzeitschriften auf dem Laufenden. Nach so einer Hobby-Ebbe haben schon acht Millionen Deutsche einen Neuanfang gewagt. Ein typisches „Schläfer-Hobby“ ist übrigens das Motorrad-Fahren: in Deutschland besitzen 14 Millionen Personen einen Motorrad-Führerschein, aber nur vier Millionen ein Motorrad.

Zu wenig Geld für ihr Hobby haben 42 Prozent der Befragten. Die anderen geben jährlich im Durchschnitt 851 Euro für ihre Freizeitbeschäftigung aus. Am meisten bezahlen Segelflieger für ihre Passion: 4000 Euro im Jahr. Billiger kommen die Pferdenarren weg. Der Unterhalt ihrer Lieblinge kostet sie jährlich 2876 Euro.

Die Zahlen sind der Studie „Was bewegt Deutschland?“ entnommen. Sie wurde von den Medienhäusern Motor Presse Stuttgart, Delius-Klasing-Verlag und Jahr-Top-Special-Verlag in Auftrag gegeben.