Obwohl die Straßen in Mega-Städten wie Peking verstopft sind, bleibt China ein Wachstumsmarkt. Foto: AP

China wird nach der Prognose des Duisburger Forschungsinstituts CAR im nächsten Jahr der wichtigste Wachstumstreiber des weltweiten Autogeschäfts bleiben. In den USA und in Deutschland zeichnen sich dagegen Bremsspuren ab.

Stuttgart - China wird nach der Studie eines Forschungsinstituts auch im nächsten die Lokomotive des weltweiten Autogeschäfts bleiben. Die Pkw-Verkäufe werden dort nach einer Prognose des Duisburger Instituts CAR 2018 um 4,5 Prozent auf 25,7 Millionen Neuwagen zunehmen. Damit entfällt mehr als die Hälfte der im nächsten Jahr rund um den Globus zusätzlich verkauften Autos auf das rote Riesenreich. Weltweit sagen die Wissenschaftler ein Wachstum um 2,2 Prozent auf 97,3 Millionen Pkw voraus.

Nach wie vor sei der chinesische Markt trotz eines hohen Fahrzeugbestands in den Mega-Cities aufnahmefähig, heißt es in der Studie. Auf Chinas Straßen sind derzeit mehr als 125 Millionen Personenwagen unterwegs. Auf 1000 Einwohner kommen in China 90 Personenwagen, in Deutschland dagegen beträgt die Pkw-Dichte 550 Personenwagen je 1000 Einwohner. Dieser Vergleich zeige, so die Duisburger Wissenschaftler, dass der chinesische Markt noch lange nicht gesättigt sei, obgleich in den Riesenstädten verstopfte Straßen und Staus Dauerprobleme sind.

Bremsspuren auf dem US-Automarkt

Während China und andere asiatische Länder den Weltautomarkt beflügeln, zeichnen sich auf dem US-Automarkt weitere Bremsspuren ab. Nach der Prognose des Forschungsinstituts ist im nächsten Jahr in Nordamerika mit einem Rückgang des Automarkts um ein Prozent auf 20,6 Millionen Autos zu rechnen. In den letzten Jahren sei der US-Fahrzeugbestand, getrieben durch hohe Rabatte und günstige Kredite deutlich verjüngt worden. Im gesättigten US-Automarkt, so die Wissenschaftler, machen sich deshalb Ermüdungserscheinungen bemerkbar.

Rabatte und Dieselprämien blähen den deutschen Markt auf

Auch in Deutschland wird im nächsten Jahr mit einem Rückgang der Pkw-Neuzulassungen gerechnet. Hauptgrund sei der in diesem Jahr künstlich mit Rabatten und Dieselprämien aufgeblähte Markt. „Spätestens zum Frühsommer erwarten wir einen Rückgang der historisch hohen Rabatte im deutschen Automarkt und somit einen Verkaufseinbruch“, sagt Ferdinand Dudenhöffer, der Leiter des Forschungsinstituts. Deshalb wird 2018 ein Absatzrückgang um mehr als 100 000 Autos auf 3,39 Millionen Neuwagen vorausgesagt.