Hanna Közle (v.l.) und Christin Monville präsentieren mit Kurt Herrmann und Professor Jörg Hinrichs den Snack „Meat Me“. Foto: Recklies

Fleischbällchen im Teigmantel: Vier Studentinnen der Uni Hohenheim haben einen neuen Snack entwickelt – und einen Preis gewonnen.

Hohenheim - Der Teigmantel knackt dezent zwischen den Zähnen bevor sich die Salsa-, Pesto- oder Käsesoße ihren Weg zu den Geschmacksnerven bahnt und beim Kauen in Kombination mit dem Fleisch ihr Aroma entfaltet. „Mea(e)t me“ haben Sandra Aubele, Hanna Közle, Christiane Merath und Christin Monville ihren neuen Snack auf Fleischbasis getauft.

Zwischen November 2011 und dem vergangenen April haben die vier Absolventinnen des Studiengangs Lebensmittelwissenschaft und -technologie der Uni Hohenheim die gefüllten Minifleischbällchen entwickelt und gemeinsam mit dem Metzgermeister Kurt Herrmann von Hand produziert. Dies mit dem Ziel, eine Qualifikation für die Teilnahme am Studentenwettbewerb Trophelia des Forschungskreises der Ernährungsindustrie (FEI) zu schaffen. Am Ende hatte sich das Quartett mit seinem neuartigen Fleischsnack nicht nur für die Teilnahme qualifiziert, sondern sogar einen Preis in der Tasche. Sie landeten mit ihrem ungewöhnlichen Produkt auf Platz zwei hinter zwei Teilnehmern der Technischen Universität Berlin. Diese hatten mit „Cruemel“, einem Chilled-Food-Produkt zum Herstellen einer Nachspeise aus Äpfeln, am Ende den Sieg eingefahren.

21 Arbeiten waren eingereicht worden

Professor Jörg Hinrichs, der das „Mea(e)t me“-Team gemeinsam mit Professor Jochen Weiß betreut hat, findet es beachtlich, dass es den vier Studentinnen gelungen ist, einen der Spitzenplätze zu belegen. 21 Arbeiten waren eingereicht, sechs nach einer Vorprüfung für die Endausscheidung zugelassen worden.

„Wir hatten uns in Supermärkten umgesehen und dabei festgestellt, dass es nur wenige Snacks auf Fleischbasis gibt und diese meist nur für den alleinigen Genuss geeignet sind“, sagt Christin Monville. Weil die vier Studentinnen aber ein Produkt haben wollten, das gemeinsam verzehrt werden kann, kamen sie auf die Idee, gefüllte Fleischbällchen – mit oder ohne knusprigen Teigmantel – mit einer langen Haltbarkeit ohne Kühlung zu produzieren. Für den Wettbewerb musste aber nicht nur das Produkt entwickelt werden. Auch eine geeignete Verpackung galt es zu entwerfen und eine schlüssige Marketingstrategie zu finden. Außerdem brauchte das Produkt einen Namen, der die Idee perfekt widerspiegelt.

„Den Namen haben wir mit Brainstorming gefunden“

„Den Namen haben wir bei einem Abendessen mit Brainstorming im Freundeskreis gefunden“, verrät Hanna Közle. „Mea(e)t me“, da ist sie sicher, verkörpere alles, was in der Produktidee stecke: Es ist ein Snack aus Fleisch für den gemeinschaftlichen Genuss mit Freunden. Um auf die unterschiedlichen Füllungen aufmerksam zu machen, wurden nicht nur entsprechende Farben für das Produktdesign gewählt, sondern auch treffende Textzusätze ersonnen. So wird das Produkt mit Salsasoße mit „Mea(e)t me in Mexiko“ beworben, beim Produkt mit Pesto heißt es: „Mea(e)t me in Italy“.

Die größte Herausforderung sei es gewesen, für das fettarme Produkt die richtige Konsistenz zu finden. „Die Fleischbällchen sollten knusprig sein wie Chips“, verraten die Studentinnen und sind froh, dass dies am Ende so gut gelungen ist, dass einige Mitkommilitonen, die als Testesser dienten, inzwischen Nachschub verlangen.