Auf dem Löwen-Markt soll die Stromversorgung verbessert werden – vor allem im Hinblick auf Veranstaltungen. Foto: Georg Linsenmann

Beim Weihnachtsmarkt und anderen Veranstaltungen auf dem Löwen-Markt in Stuttgart-Weilimdorf gingen immer mal wieder unerwartet die Lichter aus – nun soll nachgebessert werden.

Weilimdorf - Dass bei einem Weihnachtsmarkt die Lichter ausgehen? Das klingt wie ein Witz, ist auf dem Löwen-Markt aber der Normalfall. Auch dann, wenn im Zentrum zum Beispiel ein Stadtfest stattfindet und ordentlich Saft nötig wäre, bricht immer wieder das Stromnetz zusammen, das aus Anschlüssen der Stadtbücherei und des Bezirksrathauses gespeist wird: „Seit vielen Jahren ist bekannt, dass die Stromversorgung auf dem Löwen-Markt nicht ausreichend ist,“ stellt Eckhardt Binder, der Vorsitzende von Weil-Aktiv, dem Verbund der Selbständigen des Stadtbezirkes, nun in einem Schreiben an die Bezirksvorsteherin Ulrike Zich fest. Deshalb, so Binder, sei es „schon lange der Wunsch der Weilimdorfer Vereine, die Stromversorgung hier nachzurüsten und auszubauen“. Zu diesem Zweck beantrage Weil-Aktiv, „dass die dafür nötigen Gelder aus den Budgetmitteln des Bezirksbeirates zur Verfügung gestellt werden“.

Zich bestätigte in der vergangenen Sitzung des Gremiums, dass man auf dem Löwen-Markt „mit unglaublichen Defiziten an Strom zu kämpfen“ habe: „Die Versorgung hat die Qualität eines Hausanschlusses“, so Zich, „weshalb die Leitungen überhitzen und sich abmelden.“ Sie sei deshalb bei der Marktaufsicht vorstellig geworden. Dort werde nun „abgeklärt, wie man die Kästen aufrüsten und die Zuleitungen aufstocken kann“.

Schwierigkeiten mit der Stromversorgung

Axel Heger, der Geschäftsführer der Märkte Stuttgart, bestätigt auf Anfrage unserer Zeitung „Schwierigkeiten mit der Stromversorgung“ sowie das Phänomen, „dass bei größeren Veranstaltungen immer wieder Sicherungen rausgehen“. Er betont aber auch: „Für den Wochenmarkt auf dem Platz, für den wir zuständig sind, reicht die Stromversorgung, auch wenn die Kapazität für den Markt am Limit ist.“ Auch die EnBW räume ein, „dass es keine Stromreserven gibt“. Solche zu schaffen, liege aber auch im Interesse der Märkte: „Wir würden den Wochenmarkt gerne Richtung Kiesbett ausbauen.“ Laut EnBW müssten dafür aber „neue Leitungen gezogen werden“. Die Kosten dafür beliefen sich laut Stromversorger auf „rund 20 000 Euro“, so Heger.

Das Kiesbett im Blick hat auch Weil-Aktiv: „Wir haben für den Weihnachtsmarkt eine unheimliche Nachfrage von interessierten Standbetreibern. Wir könnten locker von 50 auf 60 Stände ausbauen“, berichtet Binder und betont: „Das geht aber nur, wenn wir eine zuverlässige Stromversorgung bekommen. Wir sind da ja seit Jahren dran! Ohne Erfolg. Wir versuchen das deshalb in Eigenregie mit einem Elektriker. Deshalb haben wir auch einen Zuschuss beantragt. Aber wenn es um 20 000 Euro geht, dann können wir das natürlich nicht selbst stemmen.“

Platz soll saniert werden

Nun aber scheint Bewegung in die Sache zu kommen. „Es besteht ein gemeinsames Interesse, die Stromversorgung auf dem Löwen-Markt auszubauen“, sagt Heger. Das könne man aber „nicht übers Knie brechen“. Heger sieht jetzt aber „einen Ansatz“: „Sinnvoll wäre, das in Zusammenhang mit der anstehenden Sanierung des Platzes realisieren. Das muss jetzt mit allen Beteiligten ausverhandelt werden.“ Eine Nachricht, die Binder freut: „Wenn die Stadt da etwas macht, dann wird da nicht nur dem Weihnachtsmarkt, sondern dem Stadtbezirk insgesamt geholfen. Und das wäre auch höchste Zeit.“