Die EEG-Umlage wird bisher auf die Stromrechnung der Verbraucher aufgeschlagen. Foto: dpa/Fernando Gutierrez-Juarez

Die Bundesregierung hat angesichts steigender Energiekosten beschlossen, dass Mitte 2022 die sogenannte EEG-Umlage wegfallen soll. Doch wozu diente die Umlage ursprünglich?

Egal ob Gas, Heizöl oder Strom – die Preise für Energie sind in Deutschland in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Laut Statistischem Bundesamt mussten Verbraucher im Januar 20,5 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor. Vor diesem Hintergrund hat die Bundesregierung am Mittwoch ein Entlastungspaket beschlossen, das unter anderem Erleichterungen auf der Stromrechnung der Bürgerinnen und Bürger bringen soll. Zentraler Bestandteil: Die sogenannte EEG-Umlage, die bisher auf die Stromrechnung aufgeschlagen wurde, soll laut dem Beschluss der Ampelkoalition statt Anfang 2023 bereits ab Juli 2022 wegfallen.

Umlage stammt aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz

„EEG“ steht für das Erneuerbare-Energien-Gesetz, das seit dem Jahr 2000 den Ausbau von Ökostrom in Deutschland fördern soll. Das Gesetz besagt, dass die Stromnetzbetreiber in Deutschland den Strom von jenen abnehmen müssen, die erneuerbare Energie produzieren (zum Beispiel mit Windkraft- und Solaranlagen). Dafür bezahlen die Netzbetreiber den Produzenten Geld, und zwar festgelegte Einspeisevergütungen und Marktprämien.

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Danach verkaufen sie den erneuerbaren Strom auf der allgemeinen Strombörse. Dabei ergibt sich eine Differenz zwischen den Einnahmen der Netzbetreiber und den Vergütungen, die sie auszahlen müssen. Wie hoch diese ausfällt, wir für jedes Jahr neu berechnet. Aus dieser Differenz berechnet sich die EEG-Umlage, die auf alle Stromkunden in Deutschland verteilt (umgelegt) wird.

EEG-Umlage ist in Stromrechnung enthalten

Die EEG-Umlage beträgt für 2022 rund 3,7 Cent pro Kilowattstunde Strom. Dieses Geld müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher also mit ihrer Stromrechnung zusätzlich bezahlen. Die Umlage ist seit 2020 bereits deutlich gesunken – von 6,8 Cent auf 6,5 Cent im Jahr 2021 und nun 3,7 Cent im Jahr 2022. Das liegt laut dem Bundeswirtschaftsministerium unter anderem daran, dass die Netzbetreiber höhere Strompreise an der Börse erzielen und dass der Bund einen Zuschuss bezahlt, der sich aus den Einnahmen zum CO2-Preis finanziert.

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Fällt die EEG-Umlage nun ab Juli für die Verbraucher vollständig weg, übernimmt stattdessen der Bund die gesamten Kosten. Laut Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) dürfte das rund 6,6 Milliarden Euro kosten.