In diesem Artikel erfahren Sie, welche Haushaltsgeräte jährlich den größten Stromverbrauch haben und wie Sie zukünftig bei der Nutzung dieser Geräte Strom sparen können.
Mit „Stromfresser“ sind Elektrogeräte gemeint, die einen besonders hohen Stromverbrauch haben. Im Haushalt gibt es einige davon. Wir zeigen Ihnen, welche das sind und wie Sie bei den Geräten Strom sparen können. Der tatsächliche Stromverbrauch ist jedoch von einigen Faktoren abhängig:
Faktoren, die den Stromverbrauch beeinflussen
- Anzahl der Personen im Haushalt: Je mehr Personen, desto höher ist der Stromverbrauch. Dennoch steigt der Wert nicht linear, da Geräte wie Kühlschrank oder Gefriertruhe gemeinschaftlich genutzt werden. Demnach ist der ProKopf-Stromverbrauch verhältnismäßig in größeren Haushalten geringer.
- Einfamilienhaus oder Mehrfamilienhaus: Der Stromverbrauch ist in einem Mehrfamilienhaus durchschnittlich 30 % niedriger als in einem Einfamilienhaus. Außenbeleuchtung, Garten und Garage kommen beispielsweise hier noch hinzu. Bei einem Mehrfamilienhaus werden diese Kosten auf alle Mieter umgelegt.
- Warmwasserbereitung: Wenn das Warmwasser per Durchlauferhitzer oder Boiler (also mit Strom) in Bad und Küche erhitzt wird, erhöhen sich die Stromkosten pro Kopf um knapp 25 Prozent.
Die größten Stromfresser im Haushalt
Besonders viel Strom brauchen alle Geräte, die für Kommunikation und Unterhaltung sorgen – also Fernseher, Computer, Spielekonsole, etc. Die Geräte machen ungefähr ein Drittel des Stromverbrauchs im Haushalt aus. Andere typische Stromfresser sind beispielsweise alte „weiße“ Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Kühlschrank oder auch der Gefrierschrank. Hierbei sollte man sich nach circa 10 bis 15 Jahren überlegen, ob die Anschaffung eines neuen Geräts lohnenswert ist. Bei jedem Neukauf eines Geräts sollte auf den Stromverbrauch geachtet werden. Auch alte Heizungspumpen gehören zu den Stromfressern schlechthin. Es gibt aber noch weitere bekannte Stromfresser im Haushalt. Mit ein paar Tipps können Sie hier dennoch einfach und unkompliziert Strom sparen (1, 2, 3) :
Alte Heizungspumpen
Alte Heizungspumpen verbrauchen aufgrund veralteter Umwälzpumpen enorm viel Strom. Der beste Tipp: Umwälzpumpe gegen eine Hocheffizienzpumpe tauschen, denn die Pumpe hat einen deutlich geringeren Verbrauch. Innerhalb der gesamten Lebensdauer einer Pumpe kann man sich bis zu 90 % Strom einsparen. Wie Sie beim Heizen Energie sparen können, erfahren Sie hier: So heizen Sie richtig.
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Elektrischer Herd
Wer gerne und viel kocht, der nutzt den Herd mehr als andere. Dementsprechend kann es hier schon mal zu einem hohen Stromverbrauch kommen. Wo Sie hier sparen können: Verwenden Sie Töpfe, die die Größe der Herdplatte haben. Dementsprechend geht auch weniger Energie verloren. Weitere Tipps:
- Wenig Wasser – Wasserkocher: Wenn Sie nur Wasser erhitzen möchten, dann ist es bis zu 1,5 Liter zudem günstiger, das mit dem Wasserkocher zu machen. Mehr dazu finden Sie hier: Topf oder Wasserkocher – Was ist günstiger?
- Topf mit Deckel: Kochen mit Deckel kann im Vergleich zum deckellosen Kochen ein Drittel mehr Energie einsparen.
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Gefrierschrank
Der Gefrierschrank verbraucht deswegen so viel Strom, weil er konstant eingeschaltet ist. Aber auch hier kann gespart werden:
- Tür so kurz wie möglich offenlassen: Je länger die Tür offen ist, desto mehr Wärme gelangt in die Gefriertruhe und muss wieder runtergekühlt werden.
- Kühler Standort: Stellen Sie den Gefrierschrank (wenn möglich) in eine kühle Umgebung, beispielsweise in den Keller oder die Abstellkammer. In einer warmen Umgebung benötigt der Gefrierschrank mehr Strom, um kühl zu bleiben.
- Eisschicht regelmäßig abtauen: Durch eine dicke Eisschicht, die sich nach und nach bilden kann, benötigt der Innenraum länger, um runterzukühlen. Schon eine 1 Zentimeter dicke Eisschicht kann den Verbrauch des Gerätes um 15 Prozent erhöhen. Das Abtauen eignet sich vor allem im Winter, da die Lebensmittel über diesen Zeitraum im Freien gelagert werden können. Wie das genau geht, erfahren Sie hier: Gefrierschrank richtig abtauen.
- Richtige Temperatur: Je tiefer die Temperatur, desto mehr Strom wird verbraucht. Eine Temperatur unter 18 °C ist nicht nötig und verbraucht somit unnötig Energie. Das Senken der Temperatur um -2 °C kann bis zu 10 Prozent mehr Strom verbrauchen.
- Neue Geräte verbrauchen weniger Storm: Sollten Sie eine sehr alte Gefriertruhe haben, macht es eventuell Sinn, sich eine neue zuzulegen. Je älter das Gerät, desto wahrscheinlicher ist es, dass es mehr Strom verbraucht.
Kühlschrank
Kühlschränke sind unumgänglich und wenn das Essen nicht schlecht werden soll, müssen sie 24/7 laufen. Demnach sind Kühlschränke auch echte Stromfresser. Allerdings können Sie auch hier ein paar Dinge berücksichtigen, um Strom zu sparen:
- Alt gegen neu: Auch hier gilt, alte Kühlschränke (beispielsweise 20 Jahre alt) verbrauchen mehr Strom als jüngere. Ein Kühlschrank hat eine lange Lebensdauer und kann somit auch eine Weile halten. Weitere Infos zur Lebensdauer finden Sie hier: Wie lange hält ein Kühlschrank?
- Hohe Energieeffizienzklasse: Um effizient Strom zu sparen, achten Sie daraus, dass das Gerät eine hohe Energieklasse hat. A ist hierbei sehr hoch, G dagegen kennzeichnet eine sehr niedrige Energieeffizienz.
- Dichtungen regelmäßig kontrollieren: Da so wenig Kälte wie möglich verloren gehen soll, sollten Sie die Dichtungen regelmäßig checken.
- Kühler Standort: Wie bei der Gefriertruhe ist es auch beim Kühlschrank wichtig, eine kühle Umgebung zu wählen.
- Optimale Temperatur einstellen: Auch der Kühlschrank sollte nicht zu kalt eingestellt werden. Völlig ausreichend sind 7 °C. Bei einer Reduzierung um nur 1 °C können Sie bereits 6 % einsparen.
- Nur abgekühlte Speisen im Kühlschrank lagern: Wer warme Speisen und Getränke in den Kühlschrank stellt, verbraucht unnötig Energie.
- Tür so kurz wie möglich offenlassen: Wie beim Gefrierschrank sollte auch hier die Tür nicht zu lange geöffnet bleiben, sodass keine unnötige Wärme in den Innenraum gelangt.
- Lebensmittel richtig lagern: Um die Energie vom Kühlschrank optimal zu nutzen, sollten Sie die Lebensmittel dort lagern, wo Sie am längsten „überleben“. Weitere Infos dazu finden Sie hier: So räumen Sie Ihren Kühlschrank richtig ein.
Beleuchtung
Gerade bei der Beleuchtung ist es einfach, Strom zu sparen. Im ersten Schritt können Sie herkömmliche Glühbirnen gegen Energiesparlampen austauschen. Weitere Energiespartipps:
- Licht bei Nichtnutzung immer ausschalten: Der wohl unnötigste Stromverbrauch ist, das Licht in Räumen anzulassen, die im Moment gar nicht genutzt werden. Checken Sie also vor allem auch bevor Sie die Wohnung oder das Haus verlassen, ob alle Lichter ausgeschaltet sind.
- Tageslicht nutzen: Versuchen Sie, solange mit Tageslicht zu beleuchten wie möglich.
- Kleinere Lichtquellen nutzen: Kleinere Lichtquellen sparen im Vergleich zu großen enorm an Energie. Demnach macht es aus finanzieller Sicht mehr Sinn, mehrere kleine Lichtquellen, anstatt einer große im Raum einzusetzen.
- Helle Wandfarbe: Je heller die Wand, desto mehr Licht bietet der Raum. Bei dunklen Räumen muss somit immer mehr Licht verwendet werden, um den Raum optimal zu beleuchten.
- Abstauben nicht vergessen: Klingt vielleicht etwas absurd, aber tatsächlich kann Staub einer der Ursachen sein, wieso die Glühbirne schlechtes Licht abgibt. Beachten Sie, dass die Lampen vor der Reinigung ausgeschaltet sind.
- Hohe Effizienzklasse: Auf der Verpackung ist die Effizienzklasse der Glühbirnen aufgelistet. A ist auch hier die höchste, G dagegen kennzeichnet eine sehr niedrige Energieeffizienz.
Wäschetrockner
Auch hier kann bereits bei der Anschaffung des Wäschetrockners darauf geachtet werden, dass ein Gerät mit hoher Energieeffizienzklasse gekauft wird. Auch bei der Nutzung kann gespart werden:
- Wenn es draußen warm ist, dem Trockner eine Pause gönnen: Gerade im Sommer lohnt es sich, die Wäsche lufttrocknen zu lassen und den Trockner gar nicht erst anzumachen.
- Trockner immer vollmachen: Um die ganze Kapazität auszuschöpfen, lassen Sie den Trockner nur laufen, wenn die Ladung voll ist.
- Mit mindestens 1.000 Umdrehungen in der Waschmaschine schleudern: Beim Schleudern in der Waschmaschine wird der Wäsche bereits Wasser entzogen, sodass der Wäschetrockner hinterher entlastet wird.
- Flusensieb regelmäßig reinigen: Hier können Verschmutzungen entstehen und der Trockner benötigt mehr Energie.
Spülmaschine
Auch die Spülmaschine gehört zu den Top Stromfressern im Haushalt. Wer jetzt lieber von Hand spülen möchte, sollte das allerdings sein lassen. Denn im Vergleich kann man mit dem Geschirrspüler bis zu 30 Prozent Strom einsparen. Grundsätzlich sollten Sie die Maschine immer vollladen und das Geschirr nicht schon vorher abspülen. Weitere Spartipps:
- Hohe Energieeffizienz: Auch hier sollten Sie ein Gerät mit hoher Energieeffizienz bevorzugen.
- An Warmwasseranschluss anschließen: Der meiste Strom wird durch das Aufheizen des Wassers verbraucht. Demnach kann es sich lohnen, die Spülmaschine direkt an den Warmwasseranschluss anzuschließen, denn eine geringere Temperaturdifferenz zwischen der Anfangstemperatur und der gewünschten ist kostengünstiger.
- Wählen Sie das Öko-Programm: Hier wird eine geringere Temperatur gewählt, der Vorgang dauert aber meistens länger. Da für das Aufheizen des Wassers aber mehr Strom als für die Laufzeit benötigt wird, wirkt sich das positiv auf die Kosten aus.
- Restesieb regelmäßig leeren und reinigen: Durch die Essensreste kann das Wasser schlechter ablaufen. Somit muss mehr Energie dafür aufgebracht werden, das Wasser abzupumpen.
- Vollladen: Auch die Spülmaschine arbeitet am effizientesten, wenn Sie vollgemacht und richtig eingeräumt wird. Wie Sie das am besten machen, lesen Sie hier: Spülmaschine richtig einräumen.
Waschmaschine
Je mehr Personen in einem Haushalt leben, desto öfter läuft die Waschmaschine. Allerdings gibt es auch hier einige Tipps, wie Sie sparen können:
- Moderne Waschmittel und Fleckenentferner: Nicht jede Wäsche muss bei einer hohen Temperatur gewaschen werden, denn hochwertige Waschmittel schaffen es teilweise auch bei niedrigen Temperaturen, Flecken zu entfernen.
- Immer vollmachen: Wie bei jedem Gerät ist es auch hier wichtig, die maximale Kapazität auszuschöpfen.
- Hohe Energieeffizienzklasse: Durch eine hohe Energieeffizienzklasse kann viel Strom eingespart werden.
- Richtige Temperatur wählen: Eine niedrigere Temperatur spart Geld. Demnach müssen Sie die Wäsche nicht heißer waschen als nötig. Hier gilt: Buntwäsche – 30 °C, weiße Wäsche – 40 °C. Unterwäsche, Handtücher, Putzlappen können ebenfalls bei 40 °C gewaschen werden. Die Empfehlung, die Wäsche auf 60 °C oder gar 90 °C zu waschen, ist veraltet und bei modernen Waschmaschinen nicht mehr nötig. Wer mit 40 °C wäscht, kann im Vergleich zum 60 °CProgramm bis zu 45 % Strom sparen.
- Eco-Programm nutzen: Dauert zwar länger, spart aber deutlich mehr Energie. Alles weitere zur Thematik finden Sie hier: Wie spare ich beim Waschen Strom?
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Fernseher und Co
Bei den meisten Haushalten zählt auch der Fernseher zu den Top 10 der Stromfresser im Haushalt. Die neueren Geräte sind im Standby-Modus zwar energiesparender als die alten, dennoch kann es sich auch hier lohnen, einige Dinge zu beachten (4):
- Fernseher ausstecken: Auch im Standby verbraucht der Fernseher Strom. Das kann verhindert werden, wenn der Stecker ganz gezogen wird.
- Helligkeit und Kontrast manuell einstellen: Je höher die Einstellung ist, desto mehr Strom wird verbraucht. Einige Fernseher haben bereits die Funktion, dass sich Helligkeit und Kontrast der Umgebung anpassen.
- LED-Fernseher zulegen: Der Stromverbrauch liegt hier ungefähr bei bis zu einem Drittel weniger als bei LCD oder Plasma-Geräten.
Multimedia Geräte (PC, Router, Drucker & Co)
Arbeiten Sie viel im Homeoffice oder sind Sie Zuhause generell viel am PC, so summiert sich auch hier der Stromverbrauch. Auch hier können Sie versuchen, die Kosten so gering wie möglich zu halten:
- Multifunktionsgeräte: Faxgerät, Drucker und Kopierer gibt es auch in einem. Somit kann der Stromverbrauch auf ein Gerät reduziert werden.
- Alle Geräte vollständig ausschalten: Auch hier zieht der StandbyModus unnötig Strom. Stecken Sie alle Geräte komplett aus.
- Dem WLAN-Router eine Pause gönnen: Meistens benötigt man zwar das WLAN, gerade aber in der Nacht oder wenn Sie für mehrere Tage nicht Zuhause sind, kann es sich lohnen, den Router komplett abzuschalten. Mehr Infos dazu finden Sie hier: Sollte man den WLAN-Router nachts ausschalten?
Fazit
Zusammengefasst sollten Sie also darauf achten, dass alle technischen Geräte eine hohe Energieeffizienz vorweisen, wenn dies aus finanzieller Sicht möglich ist. Außerdem sollten Sie darauf achten, temporär genutzte Geräte (Trockner, Spülmaschine, Waschmaschine) erst dann einzuschalten, wenn die Kapazität ausgeschöpft ist. Zudem wird empfohlen, falls vorhanden, Sparfunktionen zu verwenden. Wenn Sie sich an die weiteren individuellen Tipps halten, können Sie auf Dauer Strom sparen und somit hohen Kosten entgegenwirken.