Eine AfD-Demo mit Gegenprotest gab es auch im Dezember. Foto: Lichtgu/Ferdinando Iannone

Zum Thema Corona wird sowohl in der City als auch auf dem Wasen und vorm Funkhaus des SWR demonstriert. Die Polizei ist mit einem großen Aufgebot im Einsatz.

Stuttgart - Mehrere Hundert Einsatzkräfte der Polizei werden am Samstag das Bild in der City, und zwischen dem Cannstatter Wasen und dem SWR-Funkhaus prägen. Denn zwei große Demos sind angekündigt, eine davon mit einem zu erwartenden massiven Gegenprotest. Bei beiden geht es um die Pandemie und deren Folgen.

Es ist nicht völlig ausgeschlossen, dass Teilnehmer von der Demo in Cannstatt, deren Abschlusskundgebung eigentlich auf dem Festgelände geplant ist, auch in die Stadt ziehen könnten. Entsprechende Hinweise findet man in den Telegram-Chatgruppen, in denen für die Veranstaltungen mobilisiert wird. Für den Schillerplatz in der Stadtmitte hat die AfD eine Kundgebung angemeldet, die sich mit dem Thema Impfpflicht befassen soll. Verantwortlich ist der Stuttgarter Kreisverband.

Auch die Reiterstaffel ist im Einsatz

Wo die AfD auftritt, lässt der Gegenprotest aus dem linken Lager nicht lange auf sich warten. Das ist auch am Samstag so, wenn die AfD von 15 Uhr an zusammenkommt. Das Stuttgarter Bündnis gegen Rechts hat zur Gegendemo aufgerufen, weil die AfD versuche die Sorgen und Ängste der Menschen in der Pandemie für die Ziele der Rechten zu instrumentalisieren, wie das Bündnis mitteilt. Die Versammlung zum Protest gegen dieses Ansinnen beginnt um 14.30 Uhr beim Mahnmal für die Opfer des Faschismus auf dem Stauffenbergplatz. Die Polizei will die gegnerischen Lager voneinander fernhalten. Neben den Beamtinnen und Beamten zu Fuß ist die Reiterstaffel im Einsatz. Auch werden Wasserwerfer bereitstehen, sagte ein Polizeisprecher.

Die AfD kommt auf den Schillerplatz

Die zweite große Demo startet um 12.30 Uhr am Cannstatter Wasen. Die Organisatoren, die aus dem Umfeld der sogenannten Querdenker kommen, unterstellen den Medien „Hetze“ und wollen „gegen die Impfpflicht und die Spaltung der Bürger“ auf die Straße gehen. Sie ziehen von 13.30 Uhr an zum Funkhaus des SWR, in dessen Nähe eine Zwischenkundgebung geplant ist. 1000 Personen erwarten die Organisatoren. Die Demo zieht dann zurück zum Wasen, wo von 16 bis 18 Uhr eine Kundgebung geplant ist. Nach Informationen unserer Zeitung sollen auch Angehörige der „Identitären Bewegung“ dazustoßen. Die Journalistengewerkschaften Deutsche Journalisten Union (DJU) in Verdi und Deutscher Journalistenverband (DJV) verurteilen den Angriff auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, den die Demoveranstalter mit „Wir ziehen vor die Medienhäuser, denn da sitzt das Virus“ betitelt haben.

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Sollten Teilnehmende vom Wasen Richtung AfD-Veranstaltung nebst Gegendemo ziehen, kann es zu Konflikten kommen. So sind innerhalb des City-Ringes seit Ende Dezember sogenannte Spaziergänge verboten. Das sind Treffen von Coronagegnern, die unangemeldet in kleinen Gruppen durch die Straßen ziehen. Die Polizei weist im Vorfeld auf dieses Verbot hin.

Es ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen

Wegen des Demozugs vom Wasen zum Funkhaus werden laut der Stadt die Talstraße, die Gaisburger Brücke sowie die Rotenbergstraße, Hackstraße, Teckstraße, Sickstraße und Parkstraße zeitweise gesperrt. In der City sind rund um den Schillerplatz Straßen gesperrt, auch das Parkhaus dort wird zwischen 12 und 20 Uhr nicht zugänglich sein. Die Parkplätze bei der Markthalle sind nicht nutzbar. Busse halten nicht am Stopp Schlossplatz, sondern am Charlottenplatz.