Streitlustig: Sebastian Turner (vorn)und Fritz Kuhn. Foto: Leif Piechowski

Die Stuttgarter OB-Kandidaten Fritz Kuhn und Sebastian Turner schenken sich im Streitgespräch nichts. Differenzen herrschen besonders bei der Schulpolitik.

Stuttgart - Zwischen dem Grünen-Bewerber Fritz Kuhn und seinem Rivalen um den Stuttgarter OB-Sessel, Sebastian Turner, liegen in der Schulpolitik Welten. Der von der CDU, der FDP und den Freien Wählern aufgestellte OB-Kandidat Turner warnte Kuhn im Streitgespräch in unserer Redaktion vor dem Kurs der grün-roten Landesregierung. Deren Marschrichtung laufe auf eine Einheitsschule und eine „Einheitspampe“ hinaus. Kuhn warnte seinerseits vor einem Schulstreit zwischen der Stadt und dem Rest des Landes, falls Turner OB würde. Die Gemeinschaftsschule sei als Schultyp beschlossen. Die Stadt müsse nun dafür sorgen, dass diese Schule „gut gemacht wird“.

Eher einig werden könnten sich Kuhn und Turner bei der Frage einer Gehaltszulage. Turner möchte gezielt die Erzieherinnen unterstützen, damit die Stadt genügend Personal für den Ausbau der Kinderbetreuung findet. Kuhn schloss so ein Vorgehen nicht aus. Aber auch Angehörige anderer Berufsgruppen in der Stadtverwaltung könnten mit ihrem Einkommen nur schwer die hohen Lebenshaltungskosten in Stuttgart bestreiten. Daher liebäugelt Kuhn mit einer generellen Hauptstadtzulage von gut 100 Euro im Monat, falls es finanzierbar ist.

Kuhn geht als Favorit in den zweiten Wahlgang am Sonntag, weil er am 7. Oktober 36,5 Prozent und damit zwei Prozentpunkte mehr als Turner errang. Dieser wirft Kuhn vor, er äußere sich widersprüchlich über sein Motiv, ins Rathaus zu wechseln, und seinen Kurs. Einerseits sehe er in dem OB-Amt die Krönung seiner bundespolitischen Laufbahn, andererseits habe er mit seiner früheren Idee der City-Maut angeblich nichts mehr im Sinn. Turners Verdacht ist, dass Kuhn doch die City-Maut will.

Den zweiten Teil des Streitgesprächs lesen Sie am Mittwoch, 17. Oktober, in den Stuttgarter Nachrichten und auf www.stuttgarter-nachrichten.de. Hier kommen Sie zum ersten Teil des Streitgesprächs.