Daniel Bayaz und Markus Söder. Foto: /dpa

Cem Özdemir und Danyal Bayaz antworten umgehend auf die Kritik des bayerischen Ministerpräsidenten an den Grünen. Unterschiedlicher im Stil könnten die Äußerungen kaum sein.

Am kommenden Sonntag darf dann also auch Markus Söder ins große Sommerinterview der ARD. Ob immer noch mit Urlaubs-Bart oder wieder glatt rasiert, das steht noch nicht fest. Die Fan-Gemeinde auf Social Media ist sich noch nicht so ganz einig, was sie davon hält.

Der bayerische Ministerpräsident, stets mit dem Impetus ausgestattet, selbst im Gespräch zu bleiben, möchte sich allein mit den Ansichten zu seinem Äußeren aber nicht zufrieden geben. Jetzt, da die Politik wieder den Betrieb aufnimmt, hat sich der 57-Jährige auch mal wieder inhaltlich zu Wort gemeldet, mit einer Breitseite gegen die Grünen natürlich.

Söder sieht Grüne als ideologischen Kern der Ampel

„Das Anbiedern der Grünen an die Union ist schlichtweg peinlich“, kommentierte der CSU-Chef die Überlegungen mehrerer Grünen-Politiker, die mehr oder weniger deutlich in Richtung schwarz-grüne Regierungskoalition gedeutet werden müssen. Die Ampel gehöre abgelöst, die Grünen seien der ideologische Kern: „Deshalb darf es keine Fortsetzung für die Grünen in Regierungsverantwortung geben“, sagt Söder auf dem ehemaligen Twitter, das heute X heißt.

Das weckt natürlich Widerspruch, vor allem da, wo grün und schwarz vergleichsweise geräuscharm miteinander zusammenarbeiten. Aus Baden-Württemberg schalten sich nun zwei prominente Grüne ein, denen beiden zumindest in Teilen der eigenen Reihen zugetraut wird, in absehbarer Zukunft Amtskollege von Markus Söder zu werden. Der baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz und der im Bund als Landwirtschaftsminister beschäftigte Cem Özdemir haben sich zu Wort gemeldet – und unterschiedlicher im Stil könnten die Äußerungen kaum sein.

Bayaz gibt sich durch und durch seriös. „Diese Obsession ist nur noch so zu erklären, dass an den Kabinettstischen in Düsseldorf, Kiel und Stuttgart ein ganz anderes Niveau an Grundvertrauen und positiver Energie herrscht als beim ‚Team’ Söder-Aiwanger. Aber da kann eben Schwarz-Grün am wenigsten dafür“, schreibt der Finanzminister, ebenfalls auf dem Kanal des Trump-Unterstützers Elon Musk.

Der eine mit Ernst, der andere mit Humor

Markus Söder vor fünf Jahren. Foto: picture alliance/dpa/Peter Kneffel

Cem Özdemir hingegen versucht es eher mit Humor. „Offenbar fühlt sich Markus Söder zurzeit angebiedert. Ich sag mal: Ich kenne da einen Baum, der könnte Markus Söder viel über Anbiederung erzählen“, schreibt Özdemir. Zur Erinnerung: Vor fünf Jahren hatte Söder im Garten vor der Staatskanzlei pressewirksam einen Baum umarmt und versprochen, bis Ende 2024 im Freistaat 30 Millionen neue Bäume zu pflanzen. Ein Versprechen, das im übrigen fast geschafft ist.