Die Grünen wollen eine provisorischen Radweg zwischen Gebhard-Müller-Platz und Charlottenplatz, der CDU-Kreisverband ist dagegen. Foto: Manfred Storck

Die Ökofraktion will einen weiteren provisorischen Radweg in der City, die CDU befürchtet erhöhte Unfallgefahr.

Die Grünen fordern ihn, die CDU lehnt ihn ab: Erneut wird ein sogenannter Pop-up-Radweg zum politischen Zankapfel. Nach den Vorstellungen der Ökofraktion im Rathaus soll der provisorische Radweg zwischen Gebhard-Müller-Platz und Charlottenplatz eingerichtet werden, und zwar auf Kosten einer Fahrspur auf der Konrad-Adenauer-Straße. Die Fraktion begründet ihren Vorstoß damit, man wolle so Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern entschärfen, die sich gerade in den Sommermonaten rund um den Eckensee im Bereich der Oper häufig in die Quere kommen.

Die Radspur solle deshalb vom Planetarium kommend ebenerdig in beiden Fahrtrichtungen über die Schillerstraße geführt werden. Im Anschluss soll auf der Schillerstraße die rechte Spur in Richtung Konrad-Adenauer-Straße für einen Zweirichtungsradweg gesperrt und baulich abgetrennt werden. Während die Ratsfraktion der CDU noch nicht reagiert hat, lehnt der CDU-Kreisverband unter Führung des OB-Referenten Thrasivoulos Malliaras den Vorstoß vehement ab.

Unionskreisverband: „Die Kirche im Dorf lassen“

Man könne nicht ein Problem lösen und dafür ein neues schaffen, heißt es in einer Reaktion des Unionskreisverbands. Der Radweg sei in der geforderten Form die falsche Antwort und lasse Fragen der Verkehrssicherheit und die Staugefahr auf einer der wichtigsten Hauptachsen des Individualverkehrs völlig außer Acht. Man müsse „die Kirche im Dorf lassen, nicht ständig am Individualverkehr rumnörgeln, sondern die Verkehrsstruktur insgesamt betrachten“. Gerade zwischen der Oper und dem Charlottenplatz komme es wegen der Verknüpfung von B 14 und B 27 am Charlottenplatz zu vielen Spurwechseln im fließenden Verkehr. Werde hier eine Fahrspur weggenommen, erhöhe dies die Unfallgefahr. Zugleich versichert die CDU aber, ihr seien „zwei Räder so wichtig wie vier Räder“. Sie fordert ein Gesamtkonzept, das Rad- und Autofahrern gerecht wird.