Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn hält die Kritik der Fernbusunternehmer am Rathaus für unangemessen. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Kritik des Fernbusunternehmers Torben Greve, Stuttgart habe kein Konzept für den Fernbusverkehr, hat OB Fritz Kuhn vehement zurückgewiesen. Das Konzept für einen zentralen Fernbusbahnhof am sei Flughafen gut überlegt. Wenn man das nicht für ausreichend halte und wenn es im Fernbusverkehr weiterhin Wachstum geben sollte, könne man darüber reden, sagte Kuhn.

Stuttgart - Die heftige Kritik des Fernbus-Unternehmens Torben Greve an Stuttgarts Stadtverwaltung hat OB Fritz Kuhn (Grüne) verstimmt. Am Montag wies der Verwaltungschef die Vorwürfe zurück, dass es im Stuttgarter Rathaus kein Konzept für den Fernbusverkehr gebe und die Zuständigkeit innerhalb der Verwaltung für dieses Thema lange Zeit nicht geklärt worden sei. In diesem Sinne hatte sich Greve, Gründer und Lenker des Unternehmens MeinFernbus.de, im Interview mit den Stuttgarter Nachrichten geäußert.

Greves Tonlage sei unangemessen, sagte Kuhn. Ebenso der Vorwurf, dass die Stadtverwaltung die Fernbusse nicht als Teil des öffentlichen Verkehrs verstehe und ablehne. Natürlich sei auch die Verwaltung der Meinung, dass es besser sei, wenn die Menschen zusammen im Bus fahren statt jeder in seinem Pkw. „Der Fernbus ist natürlich Teil des öffentlichen Verkehrs“, sagte Kuhn.

Greve hatte mit Nachdruck ins Gespräch gebracht, dass die Stadt für die Fernbusse dauerhaft einen Bahnhof in Zuffenhausen anbieten sollte. Die Platzverhältnisse beim S-Bahnhof seien aber beengt, sagte Kuhn. Schon jetzt herrsche in Zuffenhausen die Meinung, dass dieser Stadtbezirk alles abbekomme. Auf der anderen Seite sei das Konzept für einen zentralen Fernbusbahnhof am Flughafen gut überlegt. Das Bauwerk wird Ende 2015 fertig. Spätestens von 2016 an sollen dort die Fernbusse halten, um Fahrgäste von und nach Stuttgart ein- und aussteigen zu lassen. Wenn man das nicht für ausreichend halte und wenn es im Fernbusverkehr weiterhin Wachstum geben sollte, könne man darüber reden, sagte Kuhn – aber nicht in dem von Greve angeschlagenen Ton, stellte der OB klar. Auch den Vorwurf, die Zuständigkeit für das Thema sei nach einem runden Tisch im August 2013 lang ungeklärt geblieben, wies er zurück.

Im Rathaus sind beim Thema Fernbusse in der Sache drei Geschäftskreise und Bürgermeister involviert. Federführend ist Ordnungsbürgermeister Martin Schairer (CDU), wie zuletzt bei der Klausurtagung von Verwaltungsspitze und Stadträten Mitte Oktober besprochen wurde.