Seit Kurzem weht die schwarz-gelbe Landesflagge über dem Karlsruher Schloss. Die Badener sind aufgebracht. Foto: dpa

Neuerdings darf die Baden-Flagge nicht mehr über dem Karlsruher Schloss gehisst werden. Die Badener wollen sich das nicht gefallen lassen.

Karlsruhe - Eine Online-Petition mit steigendem Zulauf, Proteste von Politikern verschiedener Couleur und ein verständnisloser Oberbürgermeister - dass neuerdings statt der gelb-rot-gelben Baden-Fahne die schwarz-gelbe Landesflagge über dem Karlsruher Schloss hängt, erregt die Gemüter. „Verordnung von 2011 hin oder her, seit Jahren hing die badische Fahne über dem Karlsruher Schloss, und das ist damit nicht nur Gewohnheit, sondern selbstverständlicher Ausdruck unserer heimatlichen Identität“, sagt Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD).

Auf Landesgebäuden sind nach einer Verordnung nur Landes-, Bundes- oder Europaflaggen erlaubt. Doch dass seit dem 300. Stadtgeburtstag die Baden-Fahne auf dem Schlossturm flatterte, hat drei Jahre niemanden gestört. Erst als das Museum im Schloss die rote Flagge zur Revolutionsschau hisste, schritt das Stuttgarter Staatsministerium ein.

„Es gibt kein Baden und kein Württemberg“

„Welch kleinlicher Akt mangelnder Souveränität“, findet Rathauschef Mentrup. Er würde sich über einen etwas entspannteren Umgang mit der badischen Fahne freuen. „Das Land Baden-Württemberg ist für uns alle und auch außerhalb des Landes so selbstverständlich geworden, dass eine badische Fahne über dem Karlsruher Schloss diese Zugehörigkeit nicht gefährdet, sondern im Gegenteil eher verstärkt.“

Im Stuttgarter Staatsministerium versteht man die Aufregung nicht: „Es gibt kein Baden und kein Württemberg - es gibt nur Baden-Württemberg.“ Ausnahmen sind nicht gewünscht.