Iran will einen ersten Schritt zur erneuten Ausweitung seiner Urananreicherung unternehmen. Israel droht mit einem militärischen Angriff. Foto: AFP

Amerika, Israel und die arabischen Potentaten wollen die Islamische Republik in die Knie zwingen.

Teheran - Die Gegner des Atomvertrags sind in der Offensive. Donald Trump triumphiert, Benjamin Netanjahu tourt durch Europa, während die Moderaten im Iran ihre Felle davonschwimmen sehen. Denn ein europäischer Konzern nach dem anderen schleicht sich davon. Für alle ist die Islamische Republik ein steiniges Terrain mit mageren Perspektiven, dem sie ihr lukratives Amerika-Geschäft nicht opfern wollen. Zwar geben sich Deutschland, Frankreich und Großbritannien Mühe, das Nuklearabkommen zu retten. Wirkliche Hebel aber haben sie nicht.

An den Sanktionen haben die Hardliner prächtig verdient

Umso lauter rühren Amerika, Israel und die arabischen Potentaten am Golf die Kriegstrommel. Sie wollen die Islamische Republik wirtschaftlich in die Knie zwingen, das klerikale Regime politisch aus den Angeln heben, und den schiitischen Machtbogen von Beirut über Damaskus und Bagdad bis nach Teheran militärisch zertrümmern. Irans Hardliner werden nicht nachgeben. An den Sanktionen haben sie prächtig verdient, der Atomvertrag war ihnen ein Dorn im Auge genauso wie die Öffnung ihres Landes gegenüber dem Rest der Welt. Und so könnte der wichtigste diplomatische Friedenserfolg für die orientalische Unruheregion seit Camp David bald in Gewalt, Aufrüstung und Zerstörung münden. Dem ramponierten Nahen und Mittleren Osten dürfte dies endgültig den Rest geben.