Wladimir Putin genießt in Serbien vielerorts große Sympathien. Foto: dpa/Darko Vojinovic

Nach den Auseinandersetzungen an der Grenze zwischen Serbien und Kosovo meldet sich Moskau zu Wort – und versichert dem befreundeten Serbien seinen Rückhalt. Die Hintergründe.

Russland hat dem befreundeten Serbien im Konflikt mit dem angrenzenden Kosovo seinen Rückhalt versichert. „Wir unterstützen Serbien absolut“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Agentur Interfax zufolge in Moskau. „Wir unterstützen die friedliche und konstruktive Position Belgrads in diesem Zusammenhang.“ Neue Reiseregeln für im Kosovo lebende Serben, die am Wochenende zu schweren Spannungen geführt hatten, bezeichnete der Kremlsprecher als „absolut unberechtigte Forderungen“ von kosovarischer Seite.

Die neuen Regeln sehen vor, dass an den Grenzübergängen keine serbischen Personaldokumente mehr anerkannt werden. Stattdessen sollten sich Serben dort von diesem Montag an ein provisorisches Dokument ausstellen lassen. Die kosovarischen Behörden begründen dies mit einem identischen Vorgehen serbischer Behörden beim Grenzübertritt kosovarischer Bürger.

Russland erkennt Kosovo nicht an

Als Reaktion auf den Protest militanter Serben erklärte das Kosovo in der Nacht zum Montag, die Reiseregeln vorerst auszusetzen. Wütende Menschen hatten zuvor im überwiegend serbisch bevölkerten Norden des Kosovos Barrikaden errichtet. Zudem sollen auch Schüsse in Richtung kosovarischer Polizisten abgegeben worden sein.

Das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 1999 mit Nato-Hilfe von Serbien abgespalten und 2008 für unabhängig erklärt. Mehr als 100 Länder, darunter Deutschland, erkannten die Unabhängigkeit des Kosovos an – Russland gehört nicht dazu.