Die Frau muss nun wegen des Angriffs in Haft. (Symbolfoto) Foto: picture alliance/dpa/DavidEbener

Nach einem Messerangriff in einer Esslinger Wohnung im September 2022 ist nun eine 37-Jährige zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Sie hatte ihren damaligen Partner mit einem Messer in den Brustkorb gestochen.

Handgreiflichkeiten gehörten zu ihrem Beziehungsalltag. Im September 2022 war ein Streit zwischen der 37-Jährigen und ihrem damaligen Lebensgefährten in einer Esslinger Wohnung eskaliert. Dem Mann wurde im Zuge des Streits seitlich mit einem Küchenmesser in den Oberkörper gestochen. Nur durch Zufall wurden dabei keine inneren Organe verletzt. Die Frau, bei der später ein Alkoholwert von 1,51 Promille gemessen wurde, trug eine Wunde am Oberschenkel davon. Wer zuerst auf wen eingestochen hat, darüber gingen die Aussagen der Beteiligten auseinander. Die Frau wurde kurz nach der Auseinandersetzung festgenommen und kam in Untersuchungshaft.

Seit Anfang April musste sich die 37-jährige Mutter vor dem Stuttgarter Landgericht verantworten. Nach Angaben eines Gerichtssprechers wurde die Angeklagte jetzt wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und zwei Monaten verurteilt. Die Frau hatte bereits seit ihrer Jugend mit Alkohol- und psychischen Problemen zu kämpfen. Kurz vor der Tat verschärften sich ihre schwierigen Lebensverhältnisse erneut: Ihr Sohn wurde vom Jugendamt in Obhut genommen, nachdem ein lautstark mit einem Bekannten ausgetragener Streit auf offener Straße zu einem Polizeieinsatz geführt hatte.

Anschließend habe sie ihre Hausärztin um eine Überweisung in eine psychiatrische Klinik gebeten, berichtete die 37-Jährige in der Verhandlung. In dem Prozess hatte sie beteuert, dass ihr Freund als Erster zugestochen habe. Ihr Ex-Partner habe sich geärgert, dass sie betrunken gewesen sei und die Hausarbeit nicht erledigt habe, nannte sie als Auslöser für den Streit, der blutig endete. Der Staatsanwalt hatte der Frau neben der Messerattacke auch vorgeworfen, den Mann im Gerangel gebissen zu haben.