An allen Amazon-Standorten legen die Beschäftigten am Freitag, Samstag und Sonntag die Montag nieder. Foto: dpa/Uwe Zucchi

Pünktlich zum Black Friday wird bei Amazon gestreikt. Die Gewerkschaft Verdi kämpft seit Jahren für einen Tarifvertrag und will an drei umsatzstarken Tagen Druck für Verhandlungen aufbauen.

Berlin - Mit bundesweit mehrtägigen Streiks beim Online-Händler Amazon will die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi erneut Druck machen im jahrelangen Kampf für einen Tarifvertrag. Während der umsatzstarken Einkaufstage „Black Friday“ und „Cyber Monday“ legen Beschäftigte an allen Standorten an diesem Freitag, Samstag und Montag die Arbeit nieder, wie Verdi am Freitag in Berlin mitteilte.

Bei Amazon wird seit Mai 2013 in Deutschland immer wieder gestreikt - ohne dass es in dem festgefahrenen Konflikt zu greifbaren Ergebnissen kommt. Verdi ruft immer wieder zu Arbeitsniederlegungen auf - etwa im Weihnachtsgeschäft oder am Schnäppchen-Tag „Black Friday“. Die Gewerkschaft verlangt die Aufnahme von Tarifverhandlungen. Amazon lehnt das strikt ab.

Amazon hat 13 000 Mitarbeiter

Der Konzern argumentiert, dass die Mitarbeiter Tätigkeiten der Logistikbranche ausüben und nicht des Einzelhandels. Das Unternehmen biete eine Bezahlung am oberen Ende des Branchenüblichen in der Logistik, zudem gebe es Karriere-Chancen und viele Extras, argumentiert Amazon.

Die aktuellen Streiks haben laut Verdi in der Nacht zu Freitag begonnen und betreffen die Standorte Rheinberg, Werne (beide NRW), Bad Hersfeld (Hessen), Koblenz (Rheinland-Pfalz), Leipzig (Sachsen) und Graben (Bayern). In Koblenz, Leipzig und Bad Hersfeld dauere der Streik bis in den frühen Dienstagmorgen (3. Dezember) an.

In Deutschland ist Amazon seit mehr als 20 Jahren aktiv und betreibt mittlerweile 13 Logistikzentren mit 13 000 Festangestellten.