Verdi ruft für die kommenden Tage erneut zum Streik im öffentlichen Dienst auf. Foto: Gottfried Stoppel

Am 13. und 14. März ruft die Gewerkschaft erneut zum Warnstreik auf. In Kliniken, Kitas und Behörden drohen massive Einschränkungen.

Die Gewerkschaft Verdi ruft für diesen Donnerstag und Freitag, 13. und 14. März, erneut zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst auf – betroffen sind unter anderem auch die Rems-Murr-Kliniken in Winnenden und Schorndorf. Während die Notaufnahmen uneingeschränkt geöffnet bleiben, müssen Patienten mit geplanten Operationen mit Verzögerungen rechnen.

 

Wie die Rems-Murr-Kliniken mitteilen, wurde mit Verdi eine Notdienstvereinbarung getroffen, die sicherstelle, dass dringende medizinische Behandlungen weiterhin durchgeführt würden. Gleichzeitig bedauert die Klinikleitung die Belastung für Patienten und das medizinische Personal. „Jeder weitere Streiktag erschwert die Organisation elektiver Eingriffe und führt zu längeren Wartezeiten“, so eine Sprecherin der Klinik.

Regionale Auswirkungen des Streiks

Neben den Krankenhäusern trifft der Streik viele kommunale Einrichtungen im Rems-Murr-Kreis und der Region Stuttgart. Am Donnerstag, 13. März, sollen Beschäftigte der Stadtverwaltungen, Eigenbetriebe und Landratsämter ihre Arbeit niederlegen. Auch Kitas, Stadtwerke und der öffentliche Nahverkehr werden betroffen sein. Ebenso die Abfallwirtschaft: Die Entsorgungszentren in Kaisersbach, Schorndorf und Winnenden werden am Donnerstag geschlossen bleiben, außerdem der Wertstoffhof und die Problemmüllsammelstelle in Waiblingen. Dringende Müllanlieferungen seien lediglich am Entsorgungszentrum Backnang-Steinbach möglich, teilt die Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises (AWRM) mit. Mit Wartezeiten müsse gerechnet werden. Die Leerung der Mülltonnen finde aber wie gewohnt statt.

Die Gewerkschaft Verdi fordert unter anderem acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro monatlich zusätzlich, sowie höhere Zulagen für belastende Tätigkeiten.

Die zentrale Streikkundgebung in Stuttgart beginnt um 11 Uhr mit einem Demonstrationszug durch die Innenstadt. Erwartet wird die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle, welche die Position der Gewerkschaft bekräftigen will. Am Freitag folgt eine „Demokratiekonferenz“, auf der über zukünftige Herausforderungen der Gewerkschaftsarbeit diskutiert werden soll.

Verhandlungen in Potsdam – bislang keine Annäherung

Die Tarifauseinandersetzung mit Bund und Kommunen spitzt sich weiter zu. Bei den bisherigen Verhandlungsrunden gab es kein Angebot von der Arbeitgeberseite, was Verdi als „Mauertaktik“ kritisiert. Die dritte und vorerst letzte Verhandlungsrunde ist für den 14. bis 16. März in Potsdam angesetzt.

„Dieses Land braucht ein Investitionspaket für den öffentlichen Dienst“, sagte Verdi-Landesbezirksleiter Martin Gross bei einer Kundgebung in Heilbronn. Ein funktionierender öffentlicher Dienst sei essenziell für wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftliche Stabilität. Ob die Verhandlungen in Potsdam einen Durchbruch bringen, bleibt abzuwarten. Sollte es keine Einigung geben, könnten die Warnstreiks weiter eskalieren.