Die GDL bestreikt seit Donnerstag erneut die SWEG und die Konzerntochter.(Archivbild) Foto: dpa/Christoph Schmidt

Am Freitag hat die Lokführergewerkschaft GDL in Stuttgart für einen Konzerntarifvertrag bei der SWEG protestiert. Gewerkschaftschef Claus Weselsky kritisierte die ablehnende Haltung der Geschäftsführung.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat für einen Konzerntarifvertrag bei der landeseigenen Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) demonstriert. Gewerkschaftschef Claus Weselsky kritisierte am Freitag in Stuttgart die ablehnende Haltung der Geschäftsführung und Äußerungen von Aufsichtsratschef Uwe Lahl. Dieser habe tendenziös in die Streikrechte eingegriffen. Dies sei ein ungebührliches Verhalten. Lahl hatte in einem Brief an Weselsky erklärt: „Wir wollen die GDL nicht in unserem Mutterkonzern.“

Die GDL bestreikt seit Donnerstag erneut die SWEG und die Konzerntochter SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS). In dem Tarifkonflikt geht es darum, dass die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer künftig eigenen Angaben zufolge nicht nur für die SBS, sondern für den gesamten SWEG-Konzern einen Tarifvertrag für die mehr als 500 Eisenbahner aushandeln möchte. Insgesamt zählt der Konzern 1800 Beschäftigte.

SWEG will keine dauerhaft Übernahme

Die SWEG will die ehemalige Abellio Rail Baden-Württemberg - heute SBS - jedoch nicht dauerhaft übernehmen. Die Abellio-Tochter war Ende 2021 in finanzielle Schieflage geraten. Die landeseigene SWEG hatte das Unternehmen daraufhin für zunächst zwei Jahre übernommen.

Die europaweite Neuausschreibung der Stuttgarter Netze, die die SBS bedient, ist inzwischen erfolgt. Sie ist in drei Lose aufgeteilt. Bei der vorangegangenen Vergabe hatte sich auch die Deutsche Bahn um die lukrativen Strecken beworben. Sie wurde dann aber infolge eines Vergabefehlers ausgeschlossen.