Beim Streetfood-Markt kann jeder in entspannter Atmosphäre Speisen aus etlichen Ländern probieren. Foto: Theresa Ritzer

Auf dem Vaihinger Markt stehen insgesamt 13 Foodtrucks. Der Streetfood-Markt findet am Wochenende zum ersten Mal in dem Stuttgarter Stadtbezirk statt. Wir haben vorbeigeschaut.

Vaihingen - Vom Schwabenland nach Ungarn sind es nur drei Schritte – zumindest kulinarisch. Maultaschen oder lieber Langos? Gefragt ist beides. „Es läuft wirklich gut“, sagt Raja Quarder, die im Foodtruck von „I love Maultasch“ die schwäbische Spezialität über den Tresen reicht. Mit Streetfood-Märkten kennt sie sich aus: „Wir sind jedes Wochenende unterwegs. Immer da, wo es ein Streetfood-Festival gibt.“ An diesem Wochenende ist sie in Stuttgart-Vaihingen.

Bunte Wimpel überspannen den Vaihinger Markt. Aus mehreren über den Platz verteilten Lautsprechern schallt Musik; allerdings nur so laut, dass man sich problemlos unterhalten kann. Es riecht nach gegrilltem Fleisch und nach frittiertem Hefeteig. Am vergangenen Donnerstag sind die Foodtrucks auf den Vaihinger Markt gekommen und bieten dort bis Sonntag Essen aus aller Welt an.

Angebote doppeln sich nicht

Zum ersten Mal gibt es in Vaihingen einen Streetfood-Markt. Insgesamt 13 Trucks sind gekommen. „Diese Anzahl ist super“, sagt der Veranstalter Markus Fetscher. „Damit gibt es kulinarische Vielfalt, ohne dass sich die Angebote doppeln.“ Neben Maultaschen und ungarischen Langos gibt es zum Beispiel Burger und Pommes, und an einem Foodtruck wird vietnamesisches Essen angeboten.

Alex Czaikowsky, der Betreiber von Alex’ Catering, dreht Schaschlik-Spieße auf einem Edelstahlgrill, der mit Holzkohle angefeuert wird. „Das Fleisch dauert noch einen Moment“, ruft er zwei Kunden zu. Alex war der erste, der in Deutschland Schaschlik an einem Streetfood-Stand angeboten hat. „Und wir sind immer noch die einzigen, die den Schaschlik auf einem Edelstahlgrill zubereiten“, sagt er und legt Holzkohle nach. Wenig später sind die Spieße fertig. Die Kunden warten schon. Wie Raja Quarder vom Maultaschen-Truck ist auch Alex Czaikowsky zufrieden: „Bisher läuft es super.“

Der Markt ist gut besucht

Mit der Zeit füllt sich der Markt. Fast alle Bierbänke sind besetzt. „Wir sind aus Bad Cannstatt“, sagt ein junges Paar, „ein Freund kommt aus Vaihingen, und der hat uns davon erzählt“. Doch die meisten Besucher kommen aus dem Stadtbezirk, Sven Bruckner und seine Freundin zum Beispiel. Als sie vom ersten Streetfood-Markt in Vaihingen erfahren haben, haben sie beschlossen: „Wir kommen einfach her und schauen uns an, wie es so ist.“ Und es gefällt ihnen gut. „Wir kommen wahrscheinlich noch einmal“, sagt Bruckner. Dann wollen sie das Essen der Trucks ausprobieren, die sie beim ersten Besuch noch nicht getestet haben.

Eine Möglichkeit wäre die Ofenkartoffel. Die verkauft Gerhard Bacher. Er kommt aus Tuttlingen und ist hauptsächlich am Bodensee unterwegs. Doch als Markus Fetscher ihn kontaktiert hat, hat er gleich zugesagt. „Die Ofenkartoffel kommt sehr gut an“, sagt Bacher. Elisaveta hat so eine Ofenkartoffel gekauft. „Wir finden es toll hier. Es ist richtig lecker“, sagt das junge Mädchen und bestellt bei ihrer Mutter gleich die nächste Ofenkartoffel. Elisaveta ist mit ihren Eltern und ihrer kleinen Schwester auf dem Streetfood-Markt. „Wir sind zufällig hier“, sagt ihr Vater Jorge. „Ich hatte einen Termin hier in der Gegend, und da habe ich es gesehen.“ Er hat gleich seine Familie angerufen, damit sie kommen. „Wir gehen gerne auf die Feste hier in Vaihingen.“

Im September ist das nächste Festival geplant

Bis zum Sonntagabend um 18 Uhr stehen die Foodtrucks auf dem Vaihinger Markt. Doch es soll keine einmalige Veranstaltung bleiben. Zur Freude von Gabriele Leitz. „Es wäre schön, wenn so etwas hier regelmäßig stattfinden würde“, sagt sie. Gemeinsam mit ihren Kollegen aus dem Bezirksbeirat hat sie bereits das nächste Streetfood-Festival in Vaihingen genehmigt. Das wird im September sein. Dann sollen wieder Foodtrucks auf dem Vaihinger Markt stehen. Gerhard Bacher will dann wieder seine Ofenkartoffeln verkaufen. Er weiß heute schon: „Ich komme auf jeden Fall im September wieder.“