Der Württembergische Fußball-Verband (WFV) hat Höfleswetzturnier im Sinne des Fußballs weiterentwickelt. Die jungen Kicker sollen an diesem Dienstag noch mehr Spaß und Spielzeit bekommen als jemals zuvor in der 48-jährigen Geschichte.
Stuttgart - Der Countdown läuft: Nur noch dreimal schlafen, dann klingelt der Wecker. Allerdings nicht, um wie gewohnt in die Schule zu gehen. Etwa 500 Kinder dürfen in 52 Teams an diesem Dienstag (9 bis 16.30 Uhr) kicken, statt im Mathe- oder Deutschunterricht zu sitzen. Der Württembergische Fußball-Verband (WFV) lädt zusammen mit dem Medienpartner Stuttgarter Nachrichten zum Höfleswetzturnier an die Mercedesstraße ein. Eines der größten deutschen Eintagesjugendturniere in Deutschland lebt auch von seiner Tradition. Immerhin geht die Veranstaltung ins 48. Jahr. Doch Stillstand ist Rückschritt. So ist auch der WFV bestrebt, das Kleinfeldturnier weiterzuentwickeln.
In diesem Jahr geht der Verband daher ans Eingemachte, den Kern der Sache. „Es soll ein toller Tag für die Jungs und Mädchen werden“, sagt Verbandssportlehrer Michael Rentschler, „daher wollten wir den Kindern so viel Spielzeit wie nur irgend möglich geben.“ Mussten früher manche Teams bereits nach zwei oder drei verlorenen Spielen schon wieder die Heimreise antreten, so kommen dieses Mal alle Mannschaften auf mindestens vier Spiele. Neu ist auch, dass in diesem Jahr die Finalspiele noch am selben Tag ausgetragen werden – und nicht an einem separaten Termin. Und: Die Mannschaften laufen neuerdings wie bei den Profis mit selbst gebastelten Einlaufschildern ein. Die passende Musik dazu kommt von einer Mega-Sound-Anlage, die auf einer Lkw-Bühne steht.
Genter sucht den besten Spieler
„Sowohl die Aspekte Schüler spielen Fußball und Straßenfußball sind wichtige Elemente, die den Charakter des Höfleswetz ausmachen“, sagt WFV-Pressesprecher Heiner Baumeister, „beides spielt eine große Rolle dabei, Kinder für den Fußball zu begeistern und die Sozialisation durch den Fußball zu fördern.“ Was er auch damit meint, ist ein Brückenschlag zwischen Schulsport und Vereinssport. Der WFV hofft so, auch Kinder, die noch keinem Verein angehören, durch den Spaß-Impuls beim Höfleswetzturnier zum Fußballspielen innerhalb des Verbandes zu bewegen. WFV-Geschäftsführer Frank Thumm ergänzt: „Die Botschaft des Höfleswetzturniers deckt sich mit unserem Bestreben, die Kids sollen raus in die Natur und sich bewegen – am besten mit Ball. Wir freuen uns auf jede Menge Spaß, spannende Begegnungen und junge Talente im Schatten der Mercedes-Benz- Arena.“
Stichworte: Stadion und VfB. Die Roten engagieren sich seit Jahren in Person des sportlichen Leiters der VfB-U-21, Michael Gentner, beim Turnier. Auch in diesem Jahr ist der Nachwuchschef wieder als Talentscout dabei. Der Bruder von Ex-VfB-Profi Christian Gentner (Union Berlin) sucht zusammen mit Martin Hägele (Ex-VfB-Jugendkoordinator/FC Esslingen) die besten Spieler des Turniers. Dabei geht es nicht nur um den begehrten Pokal für das beste Mädchen, den besten Lauser und den besten Höfleswetzer. Der eine oder andere Spieler ist beim Turnier auch entdeckt worden. Zuletzt war es Lauri Penna, der von Michael Gentner entdeckt wurde und vom SV Sillenbuch zum VfB Stuttgart wechselte. „Auf diese Weise habe ich schon den einen oder anderen Spieler zu uns eingeladen“, bestätigt Gentner.