Beim Korntaler Sommer flanieren die Bürger auch über einen Kunsthandwerkermarkt. Mehr Fotos finden Sie in unserer Bildergalerie. Klicken Sie sich durch. Foto: factum/Granville

Der neue Termin des Straßenfests im Stadtteil Korntal von Korntal-Münchingen kommt bei den Organisatoren und Besuchern gut an. Für den Terminwechsel gab es einen trifftigen Grund.

Korntal-Münchingen - Die Organisatoren hofften auf beständigeres Wetter, bekommen haben sie ein Traumwetter: Bei fast 30 Grad, Sonnenschein, immer wieder Wind und Wolken haben am Wochenende zahlreiche Bürger den Korntaler Sommer besucht. Die Veranstaltung hieß bis voriges Jahr Straßenfest und fand stets im September statt. „Die Wahrscheinlichkeit, dass das Wetter im Sommer besser ist als im Herbst, ist höher“, begründet Viola Noack den Terminwechsel. Ungern erinnert sich die Vorsitzende des Korntaler Gewerbe- und Handelsvereins an das Wetter beim Straßenfest im Herbst. Es regnete viel.

Das Sommerwetter hat laut Viola Noack „viel mehr Besucher“ auf den Saalplatz, die Mirander und Johannes-Daur-Straße gelockt als etliche Straßenfeste in der Vergangenheit. „Beim Auftakt am Samstag war der Saalplatz mit ein paar Hundert Gästen sehr gut besucht“, sagt die GHV-Chefin. Auch am Sonntag sei deutlich mehr losgewesen als sonst. „Das Fest zu verlegen, war zu hundert Prozent die richtige Entscheidung.“

Ernüchterung in den Vereinen

Das findet auch Friedemann Wagner. Der Abteilungsleiter Tischtennis des TSV Korntal berichtet von mehr Besuchern und einer besseren Stimmung. „Für uns ist der neue Termin ideal. Wann, wenn nicht im Sommer, sollten wir draußen feiern?“ Beim „harten Kern von zehn Helfern“ habe sich in den vergangenen Jahren Ernüchterung breitgemacht. „Wir haben uns schon öfter gefragt, wofür wir uns engagieren, wenn wegen des schlechten Wetter weniger los ist“, sagt Wagner – zumal der Erlös immer der Jugendarbeit zugute komme. Der TSV bewirtet die Gäste seit dem ersten Fest.

Am Konzept des Festes halten der GHV, die Stadt, die Vereine und Einrichtungen fest, ebenso gleich geblieben ist das Engagement der Mitwirkenden. Die zehn bis zwölf Vereine, die dabei sind, hielten dem Fest schon lange die Treue, sagt Noack. „Im ganzen Stadtgebiet haben wir rund 50 Vereine und Organisationen. Wir sprechen jedes Jahr alle an, doch viele sagen uns ab, weil sie das Fest nicht stemmen können.“

Lücken auf der Festmeile

Dagegen versteht die GHV-Chefin nicht, dass allenfalls noch die Hälfte der Läden am Sonntag öffnet. „Wir haben nur einen einzigen verkaufsoffenen Sonntag im Jahr. Da kann man doch zum Beispiel wunderbar Kundenpflege betreiben“, sagt Noack. Sie bedauert die Lücken auf der Festmeile – umso mehr, weil man das Stadtfest, wie das Straßenfest ursprünglich hieß, vor 19 Jahren als Aufhänger für den verkaufsoffenen Sonntag ins Leben gerufen hatte.