Die Regenbogenstreifen am Schlossplatz. Foto: CSD Stuttgart

Als Zeichen der Vielfalt leuchten in Stuttgart nun die Farben des Regenbogens vom Asphalt: Zum CSD hat das Ordnungsamt bunte Bodenbeklebungen an vier Standorten genehmigt. Vorsicht: Sie sind nicht als Zebrastreifen zu verstehen.

Stuttgart - Die Idee ist europaweit verbreitet. In Städten wie Utrecht in den Niederlanden oder Reykjavik in Island ist die aufgemalte Regenbogenfahne längst fester Bestandteil des Straßenbilds. Diesen Beispielen folgt Stuttgart seit Mittwoch zum Christopher Street Day (CSD), der gerade unter Coronabedingungen stattfindet. Der Regenbogen ist das Symbol für Toleranz, Frieden und Akzeptanz gegenüber den unterschiedlichsten Lebensformen. Die Grünen im Stuttgarter Gemeinderat hatten im Juni gefordert, diese Farben an öffentlichen Plätzen anzubringen. „Weil der CSD dieses Jahr nicht wie gewohnt stattfinden kann, sehen wir die Bemalung mit Regenbogenstreifen als sehr gute Möglichkeit, um die Vielfalt in Stuttgart anders sichtbar zu machen“, sagte Andreas Winter, der Fraktionschef der Grünen.

Regenbogen für vier Wochen genehmigt

In der Kürze der Zeit konnte im Gemeinderat nicht darüber entschieden werden. Die Interessengemeinschaft CSD Stuttgart stellte einfach selbst den Antrag beim städtischen Ordnungsamt, die Stadt einzufärben. Und siehe da, der Bitte wurde entsprochen. Für vier Wochen leuchtet nun der Regenbogen sowie die Trans-Flagge an vier Standorten in Stuttgart vom Asphalt: am Schlossplatz, an der Planie, auf der Tübinger Straße sowie zwischen Breuninger und Breitling. Damit Passanten nicht verwirrt sind und denken, es handele sich dabei um Zebrastreifen, sind die Rainbow-Streifen längst, statt quer angebracht.

Einige Schaufenster sind in Stuttgart in Farben des Regenbogens geschmückt. Eine Jury wird ermitteln, welches das schönste ist.

800 Menschen sind für CSD-Kundgebung zugelassen

Am Samstag hätte die CSD-Parade stattfinden sollen. Sie wurde aufgrund der Pandemie abgesagt. Stattdessen findet um 15.30 Uhr eine Kundgebung auf dem Marktplatz statt, zu dem jeweils fünf Vertreterinnen und Vertreter der knapp 100 Formationen zugelassen sind, die im vergangenen Jahr durch die City gezogen sind. 800 Menschen, die Abstand halten müssen, können an der Kundgebung teilnehmen. Der Marktplatz ist umzäunt. Wer in das Innere will, muss seine Kontaktdaten hinterlassen. Die Kundgebung wird online übertragen, für private Feste daheim oder beim Kastellsommer im Römerkastell.

Die Popsängerin Linda Wirth hat zum Stuttgarter CSD den Song „Pride“ geschrieben. „Derzeit läuft eine Mitmach-Aktion für alle Fans“, berichtet sie, „aus den eingereichten Show Your Pride-Clips entsteht eine zusätzliche Fan-Version des ,Pride’-Musikvideos“, berichtet sie. Die lesbische, bunt tätowierte Sängerin (geboren in Bad Mergentheim, wohnhaft in Stuttgart) will mit ihrem Song für das CSD-Kulturfestival „anderen Mut machen, zu sich selbst zu stehen“.