Einige Kreisräte haben ihr Herz für die denkmalgeschützte Brücke in Weinstadt-Baach entdeckt. Foto: Gottfried Stoppel

Der Verkehrsausschuss gibt den Maßnahmenplan für die Kreisstraßen frei. Zuvor muss der Landrat einige Unstimmigkeiten über eine Einzelmaßnahme richtig stellen.

Rems-Murr-Kreis - Eigentlich ist es nur eine Formsache gewesen: Der bereits im Frühjahr vorgelegte Plan über die Priorisierung von Straßenbaumaßnahmen ist entsprechend der Wünsche der Kreisräte noch einmal in der überarbeiteten Version im Verkehrsausschuss zur Abstimmung gebracht worden. Einstimmig haben die Räte am Ende auch empfohlen, das Erhaltungs- und Ausbauprogramm bis 2021 abzusegnen. Zuvor allerdings ist über eine Einzelmaßnahme noch einmal gründlich diskutiert worden, die schon im Vorfeld der Sitzung emotionale Wellen geschlagen hatte.

Bürgerinitiative fürchtet Abriss

Stein des Anstoßes ist eine kleine Brücke im Weinstädter Teilort Baach gewesen. Für die hat sich, wie berichtet, eine Bürgerinitiative stark gemacht. Die Befürchtung: das denkmalgeschützte Bauwerk am Ortseingang könne abgerissen und durch eine neue Konstruktion ersetzt werden.

Das indes sei nicht geplant, versuchte der Landrat Richard Sigel einem sich auch im Ratsgremium andeutenden Proteststurm gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen. Weil aber die Stand- und Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben sei, müsse dringend etwas getan werden. Was genau, sei noch offen. „Wir haben noch keine Sanierungsvariante erarbeitet, sondern lediglich den Bedarf festgestellt“, ergänzte der Straßenbauamtsleiter Stefan Hein.

Landrat: Charakter wird erhalten

Während Klaus Riedl (SPD) diesen Bedarf anzweifelte und meinte, dass man lediglich verhindern müsse, dass die Brücke von Fahrzeugen genutzt werde, für die eine Überfahrt verboten sei, machten andere, wie der Weinstädter Werner Hundt (CDU) deutlich, worum es den Anwohnern an der Kreisgrenze in Richtung Esslingen auch gehe. „Es geht die Angst um, dass die Brücke für den Verkehr attraktiver gestaltet wird.“ Auch dieser Befürchtung erteilte der Landrat eine Absage: „Wir werden den Charakter der Brücke erhalten und keine neue Schurwaldquerung aufmachen.“

Christoph Jäger (CDU) mahnte, sich auf die Einschätzung der Fachleute zu verlassen. Er halte es für anmaßend, die Ingenieursbegutachtung anzuzweifeln. Und: „Wir sollten den Maßnahmenplan nicht wegen einem Sträßle vor der eigenen Haustüre zerreden.“ Das taten die Räte dann auch nicht – zumal das Gremium vor der Umsetzung jeder Maßnahme ohnehin noch einmal ihr Okay geben muss.