Baden-Württemberg scpeckt bei den Straßenbauprojekten ab Foto: dpa

Eine Studie bescheinigt Südwesten Bescheidenheit im Straßenbau. Andere Länder fordern von Berlin wesentlich mehr.

Berlin/Stuttgart - Baden-Württemberg gehört zu den Ländern, die am wenigsten Straßenbauprojekte beim Bund angemeldet haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag veröffentlichte Untersuchung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Der BUND hat die Anmeldungen sämtlicher Neu- und Ausbauvorhaben für den Bundesverkehrswegeplan unter die Lupe genommen. Demnach listet die grün-rote Landesregierung 158 Projekte auf, die sie im Zeitraum 2015 bis 2030 von der Bundesregierung gern realisiert sähe. Im Verhältnis zu den anderen Ländern ist das wenig – und auch gegenüber dem letzten Bundesverkehrswegeplan hat das Land seinen Wunschzettel deutlich abgespeckt: Damals standen 230 Anmeldungen auf dem Plan.

Kritiker von Winfried Hermann, die dem Grünen-Verkehrsminister eine Straßenbauverhinderungspolitik vorwerfen, werden sich durch die Studie bestätigt fühlen. Naturschützer wie der BUND werten den Ländervergleich dagegen anders. Für die BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender ist Baden-Württemberg „der Blinde unter den Einäugigen“. Sie kritisiert, dass immer noch zu viele Straßen geplant werden – wohl wissend, dass ein Großteil nie realisiert werden wird und nur Planungskosten verschlingt.