Der Ausbau der B 14 ist in Waldrems angekommen. Foto: Gottfried Stoppel

Die vierspurige Straße soll aber 2026 fertig sein und den Verkehr bündeln. Es gibt Probleme mit dem Grunderwerb. Viele Bürger in den südlichen Stadtteilen fordern eine Entlastung. Soll die Verbindung nach Weissach gesperrt werden?

Backnang - Eine Geschenk des Himmels“ – mit diesen Worten hat der Backnanger Oberbürgermeister Frank Nopper jetzt im Gemeinderat die Zusage des Bundes bezeichnet, in den nächsten Jahren die Gelder für die Fertigstellung des kompletten Neubaus der Bundesstraße 14 von der sogenannten Opti-Kreuzung bei Backnang-Waldrems bis zum Autobahnzubringer bereitzustellen. Vertreter des Regierungspräsidiums (RP) haben bei ihrem Auftritt im Kommunalparlament fest versprochen, dass die vierspurige Straße, die den Verkehr im Raum Backnang bündeln soll, im Jahr 2026 fertiggestellt wird.

Die meisten Stadträte und viele Bürger sind im Grundsatz zufrieden mit der Entwicklung. Klar, manche sind nach wie vor strikt gegen den Ausbau – sie sagen sinngemäß: Wer neue Straßen baue, der ernte auch überregionalen Verkehr, den Backnang gar nicht wolle.

Einige Planungsdetails sorgen aber auch bei den Befürwortern des vor vielen Jahren beschlossenen Ausbaus mächtig für Aufregung. Viele Bürger aus den südlichen Stadtteilen befürchten, dass nach der Fertigstellung der neuen B 14 noch mehr Autos aus dem Weissacher Tal kommend mitten durch Heiningen und Waldrems rollen werden.

Das Problem mit dem Verkehr durch Waldrems und Heiningen

Nopper und seine Kollegen der Verwaltungsspitze teilen diese Befürchtungen. Deshalb, so der OB, müsse die Anschlussstelle Backnang-Süd – im Volksmund Spritnase genannt – „im Interesse von Waldrems und Heinigen umgeplant werden“. Dieser Anschluss müsse unbedingt großzügiger ausgebaut werden, er solle künftig auch von den Bürgern aus dem Weissacher Tal genutzt werden, die täglich in Richtung Stuttgart pendeln. Der direkte Weg für alle Weissacher führt aber auch künftig durch Heiningen und Waldrems.

Der Leiter des Stadtplanungsamts, Stefan Setzer, brachte deshalb eine Abkoppelung des Heininger Kreisels ins Gespräch. Er präsentierte die Idee, die Straße, die die südlichen Stadtteile mit dem Weissacher Tal verbindet, komplett zu sperren. Auf diese Weise würden alle Autofahrer aus dem Weissacher Tal gezwungen, über die Heinrich-Hertz-Straße zum neuen B-14-Anschluss Backnang-Süd zu fahren, sie müssten etwa zwei Kilometer Umweg in Kauf nehmen. Heiningen und Waldrems würden entlastet. Die Bewohner der Stadtteile könnten aber auch selbst nicht mehr in Richtung Weissach fahren und müssten für die Fahrt nach Backnang Umwege in Kauf nehmen. Andreas Hollatz vom RP sagte zu, dass es gelingen werde, den Anschluss Backnang-Süd so auszubauen, dass es nicht zu größeren Staus kommt. Vorher indes müsse die Stadt klären, ob die Verbindung zwischen Weissach und Heiningen tatsächlich dicht gemacht werden soll. Er vermute, dass nicht alle Heininger und Waldremser abgekoppelt werden möchten.

An der Anschlussstelle Waldrems, der Opti-Kreuzung, halte die Verwaltung indes „nach vielen Gesprächen mit Gewerbetreibenden“ wie geplant fest, sagte Nopper. An dieser Stelle ist, wie berichtet, lediglich ein sogenannter Halbanschluss vorgesehen. Wer aus Richtung Stuttgart kommt, kann direkt nach Waldrems abbiegen. Wer aus Richtung Backnang kommt und das Gewerbegebiet ansteuern will, der muss über die alte B 14 fahren. Eine Umplanung, wie sie von vielen Geschäftsleuten gefordert wurde, brächte laut Oberbürgermeister Verzögerungen des Bauprojekts und „erhebliche Mehrkosten auch für die Stadt“.

Mehr Flächen für den Bau der Tunnel nötig

Probleme bereitet laut Auskunft von Hollatz der geplante Tunnel. Für die Bauarbeiten werde mehr Fläche benötigt als bis dato erwartet. Das RP führe „gute Gespräche“ mit den Eigentümern. „Aber wir wissen erst nach der Sommerpause, ob wir eine Lösung haben“. Falls nicht, dann könne es an diesem Bauabschnitt zu Verzögerungen kommen. Komplett fertig werde die Straße aber in jedem Fall bis 2026.