Die vier Jungstörche haben das Nest inzwischen verlassen und wohl ganz gute Chancen, auch ohne ihre Mutter zu überleben. Foto: Claus König

Adebarweibchen aus dem Pleidelsheimer Wiesental ist gestorben. Nachwuchs ist aber schon flügge.

Pleidelsheim - Das Storchenpaar im Pleidelsheimer Wiesental war in den vergangenen Jahren schon zu einer richtigen Konstante geworden. Immer wieder aufs Neue fanden die beiden in dem Naturschutzgebiet zusammen und sorgten für Nachwuchs. Nun wurde die Zweisamkeit aber jäh und tragisch beendet: Das Weibchen ist verstorben, berichtet der Ludwigsburger Ornithologe Claus König, der das Treiben der imposanten Vögel seit langer Zeit beobachtet.

Der Storch habe auf Ingersheimer Gemarkung direkt unter einer Stromleitung gelegen. Deshalb geht Claus König davon aus, dass das Tier an dem Kabel verunglückt ist. Karin Zimmer, die Vorsitzende des BUND in Ingersheim, habe den Adebar entdeckt und ihm Fotos geschickt, auf denen der Fachmann zweifelsfrei erkennen konnte, dass es sich um die Pleidelsheimer Storchendame handelt.

Das Ganze habe sich vor einer starken Woche ereignet, sagt Claus König. Zu einer Zeit also, als der Nachwuchs der Adebare aus dem Wiesental bereits flügge war. Und das ist dann auch die Nachricht, die Hoffnung macht. „Die vier Jungen haben das Nest schon verlassen. Es dürfte gut gehen mit ihnen“, vermutet der Ornithologe. Zumal das Männchen noch vor Ort sei und sich folglich um die heranwachsenden Störche kümmern konnte, die inzwischen auch gar nicht mehr so klein sind. „Sie sehen schon fast aus wie die Altvögel“, sagt König.

Der Fachmann ist auch vorsichtig optimistisch, dass der Tod des Weibchens die noch kurze Ära der Störche im Wiesental nicht schon wieder beendet. Es sei in solchen Fällen oft so, dass die Männchen im folgenden Jahr trotzdem erneut den alten und bekannten Brutplatz aufsuchen, sich dort präsentieren und nach einer neuen Gefährtin Ausschau halten. „Ich bin also einigermaßen zuversichtlich, dass sich ein neues Paar findet und es wieder Nachwuchs im Wiesental gibt. Aber hundertprozentig kann man das natürlich nicht sagen“, erklärt der Experte, der die Entwicklung aber auf alle Fälle im Auge behalten will.