Klaus Zintz erläutert den Viertklässlern den gefährlichen Flug der Störche. Foto: TanjaVolz

Die Senderstörche Zozu, Libi, Ingo kümmern sich um ihre Jungen. Auch Schüler begeistern sich für das Projekt der Stuttgarter Zeitung.

Stuttgart - Es sieht gut aus bei den drei mit einem Sender ausgerüsteten Störchen Zozu, Libi und Ingo, deren Geschicke wir seit Februar verfolgen. Mittlerweile ziehen alle drei gemeinsam mit ihren Partnern den Nachwuchs groß. „Das derzeitige Wetter kommt den Storchenjungen sehr zugute – wir sind jetzt in der kritischen Phase, wo längere nasskalte Perioden größeren Schaden unter dem Nachwuchs anrichten würden“, kommentiert Wolfgang Fiedler vom Radolfzeller Max-Planck-Institut für Ornithologie die aktuelle Situation.

Zozu, die bereits Anfang März in ihr Heimatdorf Böhringen bei Radolfzell zurückgekehrt ist, betreut zwei Junge, die gelegentlich neugierig über den Horstrand hinwegschauen und ihre Umwelt erkunden. Und auch bei Ingo, der in der Gemeinde Illmensee mit seiner Partnerin einen verwaisten Horst besetzt hat, ist alles in Ordnung, wie Fiedler berichtet. Libi wiederum, deren Junge am 22. Mai im hessischen Ebsdorf in der Nähe von Marburg aus dem Ei geschlüpft sind, musste erst einmal Lehrgeld zahlen – sie ist mitsamt ihrem Partner Coco bei der Jungenaufzucht eben noch ziemlich unerfahren. So gelang es einem Rotmilan, einen Jungvogel zu erbeuten, wie Manfred Lehr berichtet, der vor Ort den Horst regelmäßig inspiziert.

Das passiert gar nicht so selten – und wenn wenigstens ein Altvogel auf dem Horst ist, kann dieser die Attacke oft erfolgreich abwehren. Deshalb ist es so wichtig, dass vor allem kleinere Jungvögel stets bewacht werden. Immerhin haben die beiden anderen Kinder von Libi und Coco überlebt und werden nun betreut und gefüttert – und das unter stetiger Beobachtung: „Die Anteilnahme und das Interesse der Bevölkerung sind wirklich unglaublich hoch. Man bekommt den Eindruck, dass sich die Menschen verstärkt für die Umwelt und die Zusammenhänge und Problematik interessieren“, freut sich Lehr.

Schülerfragen zu den Störchen

Diesen Eindruck hatte auch StZ-Wissenschaftsredakteur Klaus Zintz, als er dieser Tage das Projekt „Die gefährliche Reise der Störche“ in insgesamt fünf dritten und vierten Grundschulklassen der Hohenbergschule in Rottenburg vorstellte. „Die Kinder haben gespannt zugehört, wie Zozu, Libi und Ingo von Spanien nach Deutschland geflogen sind und wie sie sich hier dann häuslich eingerichtet haben“, berichtet Zintz. Und sie haben viele Fragen gestellt, etwa wie es die Störche schaffen, in die Winterquartiere und wieder zurück nach Deutschland zu finden. Oder warum sie manchmal zunächst am Zielort vorbeifliegen, wie das zum Beispiel Zozu getan hat. Bemerkenswert fand Klaus Zintz auch, wie viele der Rottenburger Kinder nicht nur einen Storch in freier Wildbahn gesehen, sondern auch das Klappern gehört hatten, mit dem sich die Vögel beim Wiedersehen am Horst begrüßen.

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