Hier darf der Klapperstorch parken – und ausnahmsweise auch Väter und Mütter, deren Nachwuchs es besonders eilig hat. Foto: Horst Rudel

Für ganz eilige Nachwuchs-Lieferungen hat das Krankenhaus in Nürtingen dem Klapperstorch Sonderrechte eingeräumt. Ob das der Grund für die seither steigende Zahl von Entbindungen ist?

Nürtingen - Früher hat es der Klapperstorch einfacher gehabt. Adresse abgleichen, anfliegen, landen, Baby vor der Haustüre ablegen und tschüss. Heute dreht der Storch eine Ehrenrunde nach der anderen, weil auf jedem Landeplatz ein Auto steht. Oder er steuert das Krankenhaus in Nürtingen an. Dort hat man den Beweis angetreten, dass modernes Parkraummanagement und alter Volksglaube sich nicht ausschließen. Gleich am Eingang gibt es einen reservierten Parkplatz für ganz eilige Lieferungen. Vom Storchenparkplatz bis zum Kreißsaal ist es nur noch ein Katzensprung. Seither ist die Zahl der Entbindungen um gut 30 Prozent gestiegen – von 1686 im Jahr 2010 auf 2294 im Jahr 2016. Sollten es der neue Erdenbürger und seine Mama doch einmal so eilig haben, dass der werdende Papa die Sache quasi im Tiefflug selbst übernehmen muss, dann darf der sein Auto ausnahmsweise auch dort abstellen. Das hat die Krankenhausleitung mit Meister Adebar so ausgemacht. Foto:Horst Rudel