Erich Buchin (1882-1943) Foto: Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN-BdA Baden-Württemberg/Archiv

Erich Buchin ist als Held aus dem Ersten Weltkrieg heimgekommen. Von den Nazis hält er nichts. Man hängt ihn in den „Blutnächten von Plötzensee“. Aus unserer Serie „Stuttgarter Stolpersteine – die Menschen hinter den Namen“.

Erich Buchin wusste, was Krieg ist. Er kannte das Maulwurfsleben in den Schützengräben. Die ewig entscheidungslosen Materialschlachten. Die Splitterhagel, die wie Schnitter durch Soldatenreihen mähten. Die Kraterlandschaften aus blutgetränktem Böden, wie von einer anderen Welt. Die Chlorgastoten, die vor dem Krepieren noch ihre Lungen stückweise auskotzten. Die schwer traumatisierten Kameraden, die über all dem Schrecken die Sprache verloren oder in ein bis dahin ungekanntes Dauerzittern verfielen, für das man im Laufe des Ersten Weltkriegs den Begriff „Granatfieber“ fand.