Verschwitzt und glücklich: 450 Kinder in der Scharrena Foto: Baumann

Nach einer zweijährigen Coronapause turnen und spielen bei den StN-Kita-Spielen in der Scharrena in Stuttgart wieder rund 450 Kinder.

Es ist laut, und es herrscht viel Gewusel in der Stuttgarter Scharrena, als am Mittwoch rund 450 Kinder die Halle, diverse Nebenräume und auch die Gänge in Beschlag nehmen. Es ist laut. Und das ist auch gut so. Endlich wieder StN-Kita-Spiele. Nach zwei Jahren Pause aufgrund der Coronapandemie fand die von der Sportkreisjugend (SKJ) in Kooperation mit dem Amt für Sport und Bewegung und den Stuttgarter Nachrichten organisierte Veranstaltung wieder live statt. Überall rote Wangen und glückliche Kinderaugen. 15 Helfer der SKJ und 50 Absolventen der Gluckerschule unterstützen die rund 45 Gruppen an den acht Stationen, zu denen auch ein Fototermin mit Pinguin Paul, dem Chefreporter der Stuttgarter Kindernachrichten, gehört. Paul ist der heimliche Star der Veranstaltung, leitet den Sportnachwuchs zusammen mit Moderatorin Sandy Liebehenschel zum Pinguin-Tanz an und ist auch immer wieder eine Anlaufstation zum Kuscheln. Denn manchmal brauchen die Kinder auch ein bisschen Trost, wenn es mit der einen oder anderen Übung nicht so gut geklappt hat.

Der bewährte Modus von 2019 wurde beibehalten. Anstatt die Stationen im bis dahin streng chronologischen Zirkeltrainingssystem zu durchlaufen, konnten die Gruppen die Reihenfolge erneut frei wählen. Und statt bislang drei Übungen pro Gerät gab es nur noch zwei im Angebot, die bei korrekter Ausführung mit einem oder zwei Punkten belohnt werden. „Somit gibt es weniger Wartezeiten, und jedes Kind kann sich auf die zwei Übungen auch besser konzentrieren“, sagt SKJ-Geschäftsführer Martin Bulach.

Auch während der Coronapause gab es Unterstützung für die Kitas: 2020 wurde ein Video mit Übungen von Pinguin Paul verschickt. „Und ein Jahr später wurde eine Bewegungsheft verschickt, damit man die Übungen in den Alltag integrieren konnte“, sagt SKJ-Bildungsreferentin Julika Paulus.

Schwere Aufgaben

Die Stationen haben so nette Namen wie Eichhörnchen, Känguru oder Ameise – dahinter verbergen sich aber ganz schön schwere Aufgaben. Nicht leicht war vor allem die Station sieben: Seehund im Fechtraum. Der Ball forderte die Kinder ganz schön. Wer ihn mindestens dreimal auf den Boden prellen konnte, erhielt einen, wer ihn etwa einen Meter hochwerfen und fangen konnte zwei Punkte. Sarah (5 Jahre) und Elina (6) besuchen die Kita Burghausen in Stuttgart-Botnang. Sie tun sich schwer, eine der Übungen zu favorisieren, aber sie sind sich einig darin, dass ihnen die Station Krebs am schwersten gefallen ist. Hier müssen die Kinder zunächst einen Krebslauf mit dem Bauch nach oben vorwärts und rückwärts absolvieren und dann noch eine Schubkarre. „Aber wir haben es gut hinbekommen“, sagt Elina. Die Gruppe ist fertig und stärkt sich jetzt mit einem Vesper aus ihren abwechslungsreich gefüllten Boxen. Die Übungen, die Koordination, Bewegungsgefühl und die kognitiven Fähigkeiten der Kinder fördern, sind ganzjährlich im Alltag der Kita verankert. Deshalb haben sie auch nicht extra für das Event geübt. „Die Kinder sollen hier Spaß haben. Es geht nicht um Leistung“, sagt Erzieherin Elke Kupka.

Gewinner sind am Ende alle

Gewinner sind letztlich alle Teilnehmer, und jeder bekommt neben dem T-Shirt eine Brotbox, Kreide, die Stuttgarter Kindernachrichten samt Urkunde und Medaille. Am meisten Punkte gesammelt hat der Theodor-Fliedner-Kindergarten aus dem Stuttgarter Westen, vor dem Kinderhaus Galileo aus Rohr-Dürrlewang und den Neckarpiraten aus Bad Cannstatt – sie erhielten jeweils einen Pokal aus Plexiglas. Und es gab auch noch eine Premiere: Erstmals wurde von den Kita-Spielen auch ein Film gedreht. „Damit wollen wir unter anderem für die städtischen Gremien dokumentieren, wie wichtig diese Veranstaltung ist“, sagt SKJ-Vorstand Martin Maixner.