Ernst-Bloch-Inschrift beim Mahnmal am Stauffenbergplatz. Foto: dpa/Marijan Murat

Das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus ist ein Anlaufstelle für Wildpinkler geworden. Die Stadt muss etwas dagegen unternehmen, fordert Jan Sellner, Leiter der Lokalredaktion.

Stuttgart - Das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Stauffenberg-Platz, 1970 von dem 1989 verstorbenen Bildhauer Elmar Daucher geschaffen, gehört zu den markantesten Mahnmalen in der Stadt. Jeder kennt die vier schwarzen Quader aus brasilianischem Granit, die eine Pyramide der Unterdrückung bilden. Wer sich hinein begibt, entdeckt im Zentrum den Satz von Ernst Bloch: „1933-1945 – Verfemt Verstossen Gemartert Erschlagen Erhängt Vergast. Millionen Opfer Der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft Beschwören Dich: Niemals wieder!“ Ein Ort des Nachdenkens, der Stille und des Respekts. Den allerdings lassen Zeitgenossen vermissen, indem sie diesen Ort regelmäßig als stilles Örtchen missbrauchen. Und damit entwürdigen. Selbst im Umfeld des Gedenkens an den 75. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai stinkt es an diesem Mahnmal zum Himmel.