Offenherzig: Emmanuel Macron. Foto: Instagram/@soazigdelamoissonniere

Emmanuel Macron ist als Präsident Frankreichs wiedergewählt worden. Eigentlich ist er bekannt für seinen adretten modischen Stil. Doch in letzter Zeit lässt er es schleifen. Ein Stilcheck.

Wenn es um Mode und Stil geht, kann man es den Franzosen, vor allem den Parisern, schwerlich recht machen. Selbst ihren normalerweise superschnieken, stets auf seine Frisur und Figur achtenden Präsidenten verhöhnen sie in den sozialen Medien, als hätte sich Emmanuel Macron die Unterhose über den Kopf gezogen. Dass sich der 44-Jährige einer gewissen Unbeliebtheit erfreut, zeigten auch die Präsidentschaftswahlen, aus denen Macron eher wie ein angezählter Sieger in den Élysée-Palast zurückgekehrt ist.

Da hilft dann auch keine angetäuschte Volksnähe mehr. Erst zeigte sich Emmanuel Macron unrasiert im Hoodie, dann wieder auf Instagram im aufgeknöpften Businesshemd, aus dem das Brusthaar hervorsprießt wie die Sträucher im Bois de Boulogne im Pariser Westen. Mon Dieu!

Tattoo oder Liebe

Der Präsident weiß ja: Ein Mann von Format trägt unter einem klassischen Oberhemd stets ein Unterhemd, alles andere ist nur eine präpotente Pose – oder aber ein schlechtes Zitat. Der Stilgott unter den Staatspräsidenten John F. Kennedy hat sich gern mal offenherzig im Kreis der Familie fotografieren lassen, aber das waren noch andere Zeiten, als man als Kerl allein mit einem tiefen Dekolleté und dunklem Moos reüssieren konnte.

Vielleicht sollte jemand den Beratern Macrons flüstern, dass Brusthaare heutzutage bei vielen Wählern nur im Wege stehen: entweder einer fetten Tätowierung oder einer echten Wählerliebe.