Trommeln gemeinsam für eine gute Sache: Michael Stangier (Finanzvorstand der Roto Frank AG), OB Roland Klenk, Patricia Schulken-von Broich ( Enkelin von Elfriede Frank), Johann Georg Hirn (Stiftungsvorsitzender) und Sozialamtsleiter Peter Löwy. Foto: Natalie Kanter

Die Elfriede Frank-Stiftung unterstützt in Leinfelden-Echterdingen seit 25 Jahren Menschen in Not.

Leinfelden-Echterdingen - Elfriede Frank, Mitbegründerin der heutigen Firma Roto Frank AG, hatte das Herz am rechten Fleck. „Jeder Mitarbeiter, den etwas bedrückte oder dem es nicht gut ging, durfte bei ihr vorsprechen“, sagt Johann Georg Hirn. Der ehemalige Vorstand der Roto Frank AG muss es wissen, denn er saß über Jahre hinweg im Büro nebenan.

Wenn jemand aus der Belegschaft krank wurde, stand die Frau des Firmenchefs Wilhelm Frank persönlich am Krankenbett, um Genesungswünsche auszurichten. Zu Weihnachten hat sie ihr Auto mit Geschenken vollgeladen und ist quer durch L.-E. gefahren. Ihre Tochter Heidrun und später auch die Enkelin Patricia klingelten an den Türen von Mitarbeitern, denen es nicht so gut ging. Die Päckchen wurden vor die Türen gestellt und aus der Ferne beobachtet, was passiert.

„Elfriede Frank war die gute Seele des Unternehmens“, sagt Hirn. Auch im hohen Alter wollte sie sich sozial engagieren. Als sie 80 Jahre alt wurde, hat sie eine Stiftung gegründet, die in diesem Jahr 25 Jahre alt wird. Hirn ist ihr Vorsitzender. Das Ziel der Stiftung: Bedürftigen und unverschuldet in Not geratenen Menschen, die in Leinfelden-Echterdingen leben beziehungsweise beschäftigt sind, zu helfen. „Damit will ich meine Verbundenheit mit dieser Stadt und ihren für die Roto Entwicklung so wichtigen Bewohnern konkret zum Ausdruck bringen“, erklärte sie einmal ihre Motivation für diese Initiative.

Seit der Gründung wurden in Zusammenarbeit mit der Stadt L.-E. 420 000 Euro an bedürftige Menschen verteilt – zuletzt jährlich mehr als 20 000 Euro. 2015 konnte so 78 Familien und 33 Einzelpersonen aus der Patsche geholfen werden. Die Hilfeempfänger kamen in den Genuss von jeweils 100 bis 300 Euro. Ein behindertes Mädchen konnte auf diesem Wege weiter zu ihrer Reittherapie gehen. Verschuldeten Familien war es möglich, ihre Energiekosten zu begleichen. Alte Menschen, mit wenig Geld, konnten sich eine Brille leisten.

Peter Löwy, der Leiter des Amtes für soziale Dienste, spricht von einer „unbürokratischen Hilfe“. Bei ihm laufen die Fäden zusammen. „Meine Mitarbeiter tragen die Namen von Bedürftigen auf einer Liste ein“, sagt er. Gemeinsam wird entschieden, wer in diesem Jahr unterstützt wird. „Die Leute holen das Geld im Amt bar ab.“

Das Geld, das verteilt wird, stammt aus den Erträgen der Stiftungsanlagen und aus Spenden. „Da die Erträge zurückgehen, werden die Spenden für uns immer wichtiger“, sagt Hirn. Jede Spende aus L.-E. komme Bürgern aus L.-E. zugute.