Die Sanierung des Gemeindezentrums hat viel Geld verschlungen. Foto: Alexandra Kratz

Die Vaihinger Kirchengemeinde Maximilian Kolbe hat ihr Gemeindezentrum am Holderbuschweg umfassend sanieren lassen. Nun sind die Rücklagen aufgebraucht. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, hat die Gemeinde eine Stiftung gegründet.

Vaihingen - Für die Kirchengemeinde war es ein Kraftakt. Die Sanierung und der Umbau des Gemeindezentrums und des katholischen Kindergartens am Holderbuschweg in Vaihingen hat die finanziellen Rücklagen aufgezehrt. „Für die Modernisierung der Kirche habe wir nur sehr wenige Mittel vom Stadtdekanat erhalten“, sagt Andreas Bouley, Mitglied im Kirchengemeinderat. Für die Erweiterung des Kindergartens habe es natürlich die üblichen Zuschüsse von der Stadt gegeben. Dennoch sei die Gemeinde jetzt praktisch blank. Vor diesem Hintergrund sei die Idee entsanden, eine Stiftung zu gründen.

„Wir wollen uns für die Zukunft rüsten“, sagt Bouley, der zum Vorsitzenden des fünfköpfigen Stiftungsrats ernannt wurde. Schließlich müsse man auch bedenken, dass die Kirchensteuereinnahmen mittel- bis langfristig sinken werden – auch wenn die Zahl der Gemeindemitglieder in Maximilian Kolbe zuletzt gestiegen war.

Als Zweck der Stiftung wurde in der Satzung die „Förderung der kirchlichen, pastoralen, caritativen, erzieherischen und liturgischen Aufgaben der Gemeinde und ihrer Einrichtungen“ festgeschrieben. „Es geht darum, mal einen Seniorennachmittag zu finanzieren oder ein Projekt im Kindergarten zu unterstützen“, sagt Bouley. Außerdem habe der Stiftungsrat die Förderung der Nachbarschaftshilfe im Hinterkopf. „Da hatten wir auch schon die ein oder andere Anfrage“, sagt Bouley.

Darüber hinaus gehe es auch darum, Geld für eventuell notwendige Sanierungen der Gebäude zu haben. „Aber eigentlich müssten wir da für die nächsten 30 Jahre erst einmal Ruhe haben“, sagt Bouley. Er und seine Mitstreiter hätten den Erhalt der Gebäude bewusst nicht in den Vordergrund gerückt. „Wir wollen lieber in Menschen und die Gemeindearbeit investieren als in Steine“, sagt Bouley. Wichtig ist ihm außerdem, dass die Stiftung ausschließlich der Gemeinde vor Ort zugute kommen soll.

Die Idee entstand vor zwei Jahren

Die Idee, eine Stiftung zu gründen, entstand vor rund zwei Jahren. „Die Sache hat sich ein wenig hingezogen“, gibt Andreas Bouley zu. Ein Grund dafür sei, dass die Diözese Rottenburg-Stuttgart neue Formalien eingeführt habe. Doch im Großen und Ganzen hätten alle Beteiligten die Gründung der Stiftung unterstützt. Nicht zuletzt auch das Stadtdekanat Stuttgart, das der Gemeinde insbesondere bei der Bewältigung des Papierkriegs mit Rat und Tat zur Seite gestanden habe.

Dank einer zweckgebundenen Spende in Höhe von 1000 Euro konnte die Stiftung bereits am 5. Juni rechtlich gegründet werden. Inzwischen haben Gemeindemitglieder rund 1300 Euro zugestiftet. Damit ist der Kapitalstock freilich noch klein. Doch Bouley ist sich sicher, dass die Stiftung in der Gemeinde auf ein positives Echo stößt, und das Vermögen bald wächst. „So etwas geht nicht von heute auf morgen. Eine Stiftung ist immer langfristig angelegt“, sagt Bouley. Was eine funktionierende Stiftung alles leisten kann, mache unter anderem die der Fasanenhofer Gemeinde Sankt Ulrich vor. Um Geld reinzubekommen, wollen Bouley und seine Mitstreiter künftig bei Gemeindefesten werben und immer wieder mal zu eigenen Veranstaltungen einladen. Los geht es am Sonntag mit dem offiziellen Gründungsfest.