In der Kirche des Alten Schlosses soll 2024 eine neue Orgel stehen. Foto: Stiftsmusik/Sander

Trotz Corona findet der Internationale Orgelsommer im Juli und August statt. Auftakt an diesem Freitag in der Stuttgarter Stiftskirche.

Stuttgart - Ja, es gibt wieder die Kulturereignisse, die zum festen Bestandteil des Jahreskalenders dieser Stadt gehören. Eines davon ist der internationale Orgelsommer immer freitags in der Stiftskirche, der am 3. Juli beginnt und bis in die August-Ferienwochen konzipiert ist.

Einen Vorgeschmack dazu hat es bereits gegeben mit einem Orgelkonzert in der evangelischen Schlosskirche im Alten Schloss. Dieser Sakralraum fand zuletzt wenig Beachtung im städtischen Konzertkalender. Seine Geschichte ist wechselvoll: Im 16. Jahrhundert erbaut, war dies der erste protestantische Kirchenneubau in Württemberg. 1865 wurde er im Stil der englischen Spätgotik neu gestaltet.

Königin-Katharina-Orgel für 2024

Die Reihe Stiftsmusik kümmert sich nun auch deshalb mehr um diesen Raum, da dort 2024 eine neue Orgel installiert werden soll: Die Königin-Katharina-Orgel. Dieses Projekt befindet sich derzeit noch in der Ideen- und Konzeptionsphase. Klar ist, dass dieser Raum klangtechnisch besser bespielt werden könnte als es derzeit mit der Orgel aus dem Ende der 1970er Jahre möglich ist. Zum Konzert von Hannes von Bargen, Orgelstipendiat von Stiftsmusik, gab es auch eine Führung durch die Schlosskirche. Weitere derartige Veranstaltungen sind für den 11. September und den 28. November geplant.

Diese neue Orgel ist ein Herzensanliegen von Kirchenmusikdirektor Kay Johannsen, der seit mehr als 25 Jahren in der Stuttgarter Stiftskirche tätig ist. Für ihn war die Situation in der Schlosskirche von Anfang an eine unbefriedigende Lösung, zumal bei der letzten Renovierung Ende der 1970er Jahre doch erheblich in die Raumstruktur der Kirche eingegriffen wurde. Dazu gibt es nun seit einem Jahr eine Orgelkommission, die für die Realisierung der neuen Königin-Katharina-Orgel bis im Jahr 2024 verantwortlich ist. Auch der Gesamtkirchenbeirat ist darin eingebunden.

Acht Orgelkünstler aus acht Ländern

Aufgrund der Corona-Bestimmungen gelten für solche Konzerte allerdings noch Besucherbeschränkungen. Auch der Orgelsommer in der Stiftskirche ist davon betroffen. Damit dennoch möglichst viele Interessierte dabei sein können, gibt es nun vom 3. Juli an immer Freitags auf 35 Minuten verkürzte Konzerte, die dafür zwei Mal hintereinander stattfinden: Um 18.30 Uhr sowie um 19.30 Uhr. Das gilt bis zum Schlusskonzert am 28. August mit Acht Orgelkünstler aus acht Ländern sind eingeladen. Den Auftakt macht Anastasia Kovbyk aus Russland mit Stücken von Vierne, Prokofieff und Vierne.