In Spanien wurde ein Torero bei einem Stierkampf getötet. Es ist der erste tödliche Zwischenfall seit Jahrzehnten. Stierkämpfe sind umstritten und in einigen Städten Spaniens mittlerweile verboten.
Madrid - Zum ersten Mal seit Jahrzehnten ist in Spanien ein Torero bei einem Stierkampf getötet worden. Vor den Augen der entsetzten Zuschauer und vor laufenden Fernsehkameras wurde der 29-jährige Víctor Barrio am Samstag von einem mehr als 500 Kilogramm schweren Stier aufgespießt und durch die Luft geschleudert, bevor Kollegen das Tier ablenken und weglocken konnten. Barrio starb noch in der Arena von Teruel.
Der Torero galt als großes Talent
Nach Angaben spanischer Medien handelt es sich um den ersten tödlichen Zwischenfall in einer spanischen Arena seit 1985. Barrio galt als großes Talent. Sein Stierkampf-Debüt gab er 2008, seitdem trat er in Arenen im ganzen Land auf. Stierkampf hat in Spanien eine lange Tradition, geriet in den vergangenen Jahren jedoch zunehmend in die Kritik von Tierschützern.
Die Region Katalonien hatte den Stierkampf im Jahr 20012 verboten, mehrere Städte verboten Stierfestivals. Laut amtlicher Statistik fanden 2014 insgesamt 1868 Stierspektakel in Spanien statt. Zusammen zogen sie laut dem Branchenverband Anoet sechs Millionen Zuschauer an. Demzufolge bringt das „Stier-Geschäft“ jährlich rund 3,5 Milliarden Euro ein.