Mario Gomez vom VfB Stuttgart hatte bei Werder Bremen das 2:0 auf dem Fuß Foto: Pressefoto Baumann

Während Mario Gomez zwei Großchancen auslässt, nutzt Steven Zuber seine einzige. Der Treffer sichert dem VfB Stuttgart einen wichtigen Punkt bei Werder Bremen.

Bremen - Exakt 61 Sekunden waren gespielt, da zischte der Ball schon ins Netz. Nicht die Gastgeber aus Bremen trafen, sondern der VfB Stuttgart. Nach einem langen Ball von Andreas Beck, den Mario Gomez verlängerte, kreuzte der im Zentrum beschleunigende Steven Zuber vor Nuri Sahin, den er damit aus dem Spiel nahm. Vor Bremens Torhüter Jiri Pavlenka blieb Zuber dann cool und schob den Ball ins kurze Eck. So macht man das.

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Mario Gomez hatte diesen Treffer eingeleitet, das schon, insofern hat er einen wichtigen Teil beigetragen zum 1:1 der Stuttgarter in Bremen, für diesen wichtigen Punkt – vor allem für die Moral der Mannschaft. Doch von Zubers Kaltschnäuzigkeit hätte sich Gomez dann im weiteren Verlauf der Partie durchaus etwas abschauen können. Er war, man muss es so sagen, der Chancentod der Stuttgarter an diesem Fußballabend, an dem auch ein Sieg für den VfB drin gewesen wäre – hätte Mario Gomez, dieser verdiente Angreifer, in den entscheidenden Momenten die Nerven behalten. Gomez ist nicht mehr so cool wie früher, das war der Eindruck.

„Das Glück ist zurzeit nicht auf meiner Seite“

„Das Glück ist zurzeit nicht auf meiner Seite“, sagte der Angreifer und war frustriert. In der 9. und in der 44. Minute hatte er die große Möglichkeit für den zweiten Treffer des VfB. Zweimal hat er frei vor dem Tor vergeben. Dabei machte doch Zuber schon nach 61 Sekunden vor, wie abgezockt man das macht. Vor allem die zweite Gelegenheit ärgerte Gomez gewaltig. „Ich versuche gegen die Laufrichtung des Torwarts zu spielen, dabei muss ich den Ball doch nur ein bisschen anheben“, sagte der Stürmer. Bei der ersten Möglichkeit versuchte er Pavlenka zu umkurven, schaffte es aber nicht. Der 33-Jährige war nach einer Bremer Unaufmerksamkeit zwar alleine durch, verzögerte aber vor dem Werder-Keeper und ließ sich von diesem dann entscheidend behindern. Auch dem VfB-Trainer Markus Weinzierl war nicht entgangen, dass die beiden ausgelassenen Torchancen von Gomez wirklich ärgerlich waren. „Da müssen wir das 2:0 machen“, sagte der Coach.

Früher schießen, klingt einfach, ist es aber nicht immer. In der 58. Minute musste Gomez dann vom Platz, für ihn kam Anastasios Donis aufs Feld. In der 81. Minute wurde der vor allem im ersten Durchgang sehr gut aufgelegte Zuber ausgewechselt, er musste Holger Badstuber weichen, denn der VfB wollte hinten stärker sein und war mit dem Punkt eigentlich schon zufrieden.

Steven Zuber ist wichtig für den VfB

Steven Zuber, der als Leihgabe aus Hoffenheim kam, ist in dieser Form wichtig für den VfB im Kampf um den Klassenverbleib. Er rackerte, bot sich an, ging in die Zweikämpfe und zeigte, dass er eine echte Verstärkung sein kann. Vielleicht gibt er Mario Gomez künftig auch im Training ein paar Tipps, wie man sich so verhält vor dem Tor. Doch im Prinzip braucht das ein Stürmer von Gomez’ Format wirklich nicht.

Er müsste nur mal wieder treffen – dann läuft es schon wieder.