Finanzminister Olaf Scholz (SPD) stehen in den nächsten Jahren weniger Steuereinnahmen zur Verfügung als geplant. Foto: dpa/Kay Nietfeld

Bund, Länder und Kommunen müssen bis zum Jahr 2023 mit 124,3 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen auskommen als bisher geplant. Dies wird vor allem für die Bundesregierung ein Problem werden, denn sie hat ihre Streitigkeiten bisher mit Geld gelöst, analysiert Christopher Ziedler.

Berlin - Für Alarmstimmung oder Hysterie besteht kein Anlass. Die hohen Milliardensummen, die jetzt als zukünftiger Fehlbetrag im Raum stehen, sind zwar durchaus beeindruckend. Es lohnt sich aber, in Erinnerung zu rufen, dass die staatlichen Einnahmen im Zuge eines geringeren Wirtschaftswachstums nicht sinken, sondern lediglich in einem deutlich geringeren Tempo steigen. Nach vielen außergewöhnlichen Jahren, an deren Ende die Prognosen regelmäßig übertroffen wurden und mehr Geld als erwartet zur Verfügung stand, kehrt in Deutschland finanzpolitische Normalität ein.